Werner spricht mit einigen Lederverkäufern in der Stadt und sammelt
einiges an Wissen über die Verarbeitung des Leders zusammen:
Nach dem Häuten werden die Rohhäute zunächst getrimmt. Das heißt sie werden beschnitten und
zugeschnitten. Dadurch werden Teile entfernt, die zur Lederherstellung nicht geeignet sind. Danach
muss die Haut schnellstmöglich konserviert werden, damit es nicht fault und an Qualität verliert.
Dies geschieht meistens durch das Salzen. Mann kann also einfach gut Salz auf das Rohleder
streuen und schon ist es getan. Wenn aber das Salz knapp ist und es das Klima zulässt, das heißt,
es ist warm und trocken, können Häute und Felle auch einfach getrocknet werden.
Zur Verarbeitung muss dann die Haut aber ins Wasser und dort werden dann die nicht ledergebende
Bestandteile wie zum Beispiel Haare, Unterhautgewebe und Fett entfernt.
Hier beim ersten Arbeitsgang, der sogenannten Weiche, wird die Haut in Wasser eingelegt, damit sie
gereinigt und auf den ursprünglichen, natürlichen Wassergehalt gebracht wird. Anschließend steht die
Entfernung der behaarten Oberhaut und die Auflockerung des Fasergewebes an. Je besser man hier
bei dem Hautaufschluss vorgeht und es besser macht, desto weicher wird das fertige Leder später.
Die geweichte und enthaarte Haut wird dann als Blöße bezeichnet.
Wichtig ist auch dass man dabei die Haut entfleischt und die Unterhaut mit dem Messer entfernt, so
dass schließlich nur noch die Lederhaut übrig bleibt. Das Leder kann dann aus dem Wasser raus und
wieder getrocknet werden. Es darf aber dabei nicht zu schnell trocken und auch nicht zu sehr austroknen.
Man muss immer wieder die Verarbeitung überwachen bis das Leder sich gut zum Schneidern eignet.
Beim Verarbeiten und Schneidern des Leders sollte man auf Folgendes dann achten:
Bevor man mit Schneide- oder Näharbeiten an dem Leder beginnt, wirft man lieber einen genauen Blick
auf das Material. Leder hat eine Faserrichtung, vergleichbar mit der Maserung von Holz. In diese
Faserrichtung reißt das Leder am ehesten ein und es dehnt sich auch in diese Richtung aus. Deshalb
verarbeitet man das Leder in die genau entgegengesetzte Faserrichtung. Wenn ich aber dickes oder
besonderes Leder schneiden möchte, reicht die normale Schere nicht aus. Man sollte auch eine stabile
Holzplatte als Unterlage oder einfach einen alten Tisch verwenden. Dorthin legt man das Leder hin, und
zwar mit der späteren Außenseite nach unten. Als nächsten Schritt leg man die Schablone oder die Vorlage
auf das Leder und zeichnen mit der Kreide die Konturen nach. Man kann auch natürlich direkt an den Schablonen
schneiden, aber dabei gehen die Schablonen leicht kaputt, wenn sie aus leichten Stoffen sind. Mit einem guten
Messer schneide ich dann vorsichtig am Rand entlang. Viele nehmen aber eine starke Schere dazu. Es ist auch
ratsam, hier mit ein paar dicken Handschuhen zu arbeiten, da das Messer mit einem gewissen Druck geführt
werden muss, um dickes Leder sorgfältig zu schneiden.
So werden dann die Einzelteile der Lederkleidung zugeschnitten. Diese müssen dann noch zusammen vernäht werden.
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