Scherben der Vergangenheit
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Ein Brief für Luna  RSS feed
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Avalea


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Beigetreten: 30.06.2016 14:12
Beiträge: 87
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Ravena saß in ihrer kleinen Kammer auf Issam´s Anwesen, welche er und Delara ihr freundlicherweise für ihren Aufenthalt zur Verfügung gestellt hatten.
Sie blickte aus dem kleinen Fenster hinaus auf das Wasser der kleinen Bucht, welches sich langsam orange färbte im Licht der untergehenden Sonne und atmete tief durch...dies war die Zeit, wo es für sie endlich etwas erträglicher war, was die Temperatur anging, um diese Zeit brannte die Sonne nicht mehr so unerbittlich vom Himmel und das Atmen fiel ihr leichter.
Selbst mit den kühlenden Räucherstäbchen, die sie vor ihrer Reise noch von Martyn Ammbach geschenkt bekommen hatte, war es für sie beinahe unerträglich, in der Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten stand, zu atmen, ihr Training fortzusetzen oder auch nur für einen kurzen Spaziergang draußen zu verweilen.

Also hielt sie sich zu dieser Zeit entweder im Schatten auf dem Basar auf, um dem bunten Treiben der Stadt zuzusehen oder in ihrer Kammer, um auszuruhen, an ihren Reisenotizen zu schreiben oder, wie jetzt, einen Brief zu verfassen.
Sie saß auf einem Kissen auf dem Boden, die Beine zum Schneidersitz ineinander verschlungen und ein Pergament auf dem Schoß, Federkiehl und Tinte neben sich gelegt.
Auch jetzt verbreitete ein Kühlstäbchen eine angenehme Temperatur im Raum, die erfüllt war vom Duft frischer Minzblätter, während sie den Geräuschen dieser fremden Umgebung lauschte und darüber nachdachte, wie sie den Brief beginnen wollte...


Ich grüße Dich Luna,

da ich Dich leider vor meiner Abreise in das Juwel der Wüste nicht mehr besuchen konnte, möchte ich Dir auf diesem Wege mitteilen, dass ich
recht gut im Süden angekommen bin.
Die Reise begann plötzlicher, als gedacht und war recht aufregend und anstrengend, da ich allein mit dem Schiff von Dengra aus vom dunklen Arm
über das grüne Meer reiste, durch die Braunwasserbucht zum Glitzernden Meer um dann in der Bucht des Juwels endlich wieder von Bord gehen zu können,
wo mich die Kommandantin der Juwelengarde erwartete.

Ich bewohne eine kleine Kammer auf einem sehr schönen Anwesen, die Menschen hier sind freundlich und doch sehr zurückhaltend und es fällt mir noch immer
recht schwer, mich hier wirklich frei zu bewegen, die meißte Zeit des Tages ist angefüllt mit Trainingseinheiten und immer wiederkehrenden Übungen in der Arena und letztendlich auch wegen der großen Hitze, die hier herrscht und mir doch sehr zu schaffen macht.
Einmal sogar wurde ich von großer Schwäche geplagt...ich erhielt ein Training auf Antilopen, doch war die Hitze so groß, dass mir die Luft wegblieb,
mir schwindelig wurde und ich nicht einmal mehr laufen konnte, dass selbst die Antilope mich beinahe noch auf ihre Hörner nahm. Die Kommandantin griff
rechtzeitig ein und ich wurde zum Heiler gebracht.
Dieser Heiler half mir, dass ich schon etwas später wieder soweit bei Kräften war, um zum Anwesen zurückzukehren und mich dort noch einen Tag auszuruhen.

Es ist wirklich wunderschön hier, doch vermisse ich die grünen Wiesen, den Geruch des Waldbodens und natürlich Dich und unsere Gespräche sehr.
Mein Herz ist schwer und ich vermisse die Stadt, die Menschen wie Werner, Geron McLyr, Mertlin, Martyn und Caspar Ammbach dort, die Abende bei Dir im Gausthaus,
Dein Essen und besonders Grandier...ja, er fehlt mir sehr und ich fühle mich oft sehr einsam hier.
Doch werde ich diese Leere ertragen und weiter an mir arbeiten, damit ich das Training erfolgreich beende und dann endlich zurück nach Hause zurückkehren kann.

Ich möchte Dich noch um einen Gefallen bitten, falls es nicht zu viel verlangt ist...
Bitte grüße alle mir verbundenen Menschen von Herzen und richte auch Grandier von mir aus, dass kein Tag vergeht, an dem ich nicht an ihn denke und ich hoffe,
dass er im Kloster die Antworten erhält, die ihn bei seinem Vorhaben unterstützen.

Du fehlst mir, meine liebe Freundin, Ihr alle fehlt mir sehr, doch im Herzen begleitet Ihr mich jeden Tag und ich freue mich, wenn wir uns wiedersehen, denn der
Gedanke an Zuhause gibt mir Kraft und lässt mich durchhalten.

Ich sende Dir herzliche Grüße aus dem Süden und falls Du etwas brauchen solltest, so lass es mich wissen.

Sichere Wege wünsche ich Dir,

Ravena



Noch einmal las Ravena die Zeilen durch und rollte dann das Pergament zusammen, versiegelte es und rief einen Boten, mit der Bitte, dieses Pergament unverzüglich zu überbringen.

Der Bote erreichte das Gasthaus "Zum Silbermond" zu recht später Stunde, als er eintrat und sich im Schankraum umsah.
Als er die Frau am Herd sah, die gerade dabei war, einige Speisen zuzubereiten, trat er heran und klopfte auf das Holz des Tresen.

"Shalea, ich suche die Wirtin des Gasthauses mit Namen Luna. Ich habe eine Nachricht zu überbringen!" und reichte das Pergament an sie weiter, nachdem sie sich zu erkennen gegeben hatte...

Nur wer Schmetterlinge lachen hört,
der weiß, wie Wolken schmecken.
Der wird im Mondschein,
ungestört der Furcht,
die Nacht entdecken.

Ravena - die nachdenkliche Schützin des Kaiserreichs
[ICQ]
Luna (Tara)


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Beigetreten: 17.12.2015 10:54
Beiträge: 196

Als sie angesprochen wird dreht sie sich sofort um und wischt sich die Hände an der Schürze sauber. Luna? Hast du gefunden, gib mal her, setz dich und trink 'nen Tee! Kurz wird dieses abgenickt und der gereichte Tee nahe des Feuers zu sich genommen. Schnell löst sie das Siegel und liest sich die Nachricht durch. Ach von Ravenchen? Hätt'ch mir ja denken können. Hier, iss noch was! Dann hab ich Zeit für eine kurze Antwort, die du mitnehmen kannst! Ein leicht widerwilliges Nicken erfolgt daraufhin. Nach ein paar Worten stellt Luna ein reiches Angebot an saftigem und doch auch knusprigem Fisch und kleinen Küchlein hin und der langsam wieder aufgewärmte Südländer beginnt leise sich für die Rückreise zu stärken. In der selben Zeit setzt sich die junge Wirtin auf den Hocker, an das Fass freche Birne und beginnt einen Brief zu verfassen.


Grüß dich Reisende!

Ich war ziemlich überrascht einen Brief zu bekommen und dann auch noch einen so schönen aus der Wüste! Vielen Dank dafür! Es freut mich, dass gerade ich einen so guten Eindruck bei dir hinterließ, dass du mir einen Boten schickst.
Hier ist es voll und arbeitsreich wie immer. Grandier und die Anderen sind auch oft hier, aber vor allem er vermisst dich sehr.

Hast du auch schon mehr als das Juwel gesehen? Ich war ja mit Johann auch mal diese Wüstenrehe jagen und sah dadurch auch ein kleines Bisschen, aber ich sehe die Welt ja auch anders als du!
Wie geht dein Training voran? Machst du Fortschritte? Ist die Kommandantin nett?
Ich freue mich schon auf viele Geschichten deiner Erlebnisse dort!

Hast du dich denn wieder richtig erholt? Die Hitze da ist sicher unerträglich! Wenn ich mir vorstelle, dass ich dort Tag ein Tag aus leben müsste!!! Unvorstellbar!
Amin ist ein guter Heiler, nicht? Du kannst ihn auch mal nach ganz anderes Mitteln fragen! Vielleicht ja auch für dich und Grandier.
Oder einfach mal nach einem Duft! Davon hat er auch einige! Den kannst du dann tragen, wenn du mit deinem Liebsten alleine bist!

Und natürlich richte ich deine Grüße jedem aus, den ich sehe!
Ich freue mich schon, wieder von dir zu hören, aber noch mehr, dich wieder hier sitzen zu haben!

Ich hoffe du bekommst gutes Essen und magerst mir dort nicht ab!

Bis ganz bald,

Luna



Ein paar Mal faltet sie den Brief in sich zusammen und legt sie dem Boten hin. Wenn dich Ravenchen wieder schickt, brauchst ihr kein Geld abnehmen, ich koch dann wieder was! Nachdem er das Essen fertig hat, verlässt der Bote dann auch den Gasthof wieder und nimmt den Teppich in der Stadt des Glanzes zurück in das Juwel der Wüste. Dort angekommen geht er direkt zu dem Anwesen des Schmiedes und übergibt den Brief wieder.

Tara,
Meisterin der Bauernzunft
Ausbilderin der Bauernzunft

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