Scherben der Vergangenheit
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Eine Rüstung für den Ritter vom dunklen Arm  RSS feed
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Tom Schnellferse



Beigetreten: 27.01.2015 13:58
Beiträge: 56
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Die Luft flimmerte heiß über der Esse. Der Geruch nach Kohlen und Metallen vertrieb sogar den allgegenwärtigen Gestand des modrigen Sumpfes. Einer der Gründe, warum Baldrik gerne schmiedete, auch wenn es sein Gesicht malträtierte und zum Schmerzen brachte. Die Wunden erinnerten sich ihres Daseins in dieser Hitze. Knallende Hammerschläge kündeten auch von morgendlicher Arbeit in dem kleinen Dorf. Das bläuliche, nun glühende, Metall bog und formte sich unter kraftvollen Schlägen mit dem Hammer und nahm langsam Gestalt an. Es waren einfache Platten, die er fertigte.

Er hatte sich die Maße von Johann gut aufbewahrt und legte ein entsprechend aus Leder gefertigtes Muster auf die erkalteten Platten und zeichnete mit einer spitzen Kohle die Umrisse nach. Nacheinander legte er die Platten auf den Amboss und stach an den markierten Stellen mit Meißeln und Metallscheren das Metall heraus, sodass sich das entsprechende Muster darin wiederfand. Nach Tagen der Arbeit hatte er zumindest die Muster für den Brust-, Bein- und Halsschutz. Baldrik versuchte sehr genau zu arbeiten, sodass die Teile wirklich auf Johanns Körper angepasst waren und seinen Bedürfnissen genau entsprach. Es war viel Schwund an Barren zu verzeichnen, doch das war ihm nur recht, denn das zeigte ihm, dass er keine Fehler duldete.

Wieder wurden die nun entstandenen Muster erhitzt und dann grob gehämmert, damit sie in die ungefähre Form und Wölbung kamen, die gewünscht waren. Als sie die grobe Form hatten, benutzte er kleinere Hämmer und vollführte die Feinarbeiten am oftmals erkalteten Metall nun. Er bearbeitete die Kanten, die Ausbeulungen für Hüfte, Knie, Knöchel und Füße. Zog das Metall über die Nase des Ambosses für die Rundungen und an die Kanten um Ränder umzuschlagen.

Der einäugige Schmied verbrachte für diese Arbeit mehrere Wochen, bis er zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kam. Der Anspruch der Perfektion, das Fehlen eines Mitarbeiters und die Schwierigkeit des Metalls und der Plattenrüstung selber forderte diesen zeitlichen Tribut. Er würde nun weiteres Metall besorgen, um den Armschutz, die Handschuhe und den Helm zu fertigen.

Gedanklich ging er nochmal durch, was er tun musste. Metall schürfen oder kaufen, den Rest plattnern, die Rüstungsteile zueinander anpassen und gegenenfalls nachbessern, mit Nieten und Lederbändern die Scharniere anbringen. Dafür vielleicht Leon mit einbeziehen, auch für das Anbringen und Färben eines Wappens.

Doch erstmal genehmigte er sich ein Bier und machte ein oder zwei Tage Pause.
 
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