Scherben der Vergangenheit
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Übersicht » Beratung - Rollenspiel
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Sir Said

Staff Elantharil

Beigetreten: 14.12.2014 15:07
Beiträge: 306
Standort: Technik
Offline

Hallo,

ich fühle mich ein wenig angehalten so einen Text zu schreiben, um ein wenig mehr zu sensiblisieren, wie Elantharil, die Umstände und das RP funktioniert.
Dabei ist das eine Sammlung an Dingen, die sich ineinanderfügen und aus meinen Beobachtungen entspringen. Wahrscheinlich ist es auch unglaublich schwierig einen absolut generischen Text dazu zu schreiben, also bitte seht mir das nach, dass ich das nicht hinbekomme.


1. Hierarchien
Wir leben in der heutigen Zeit in einem recht freien Land mit offener Gesellschaft. Davon muss man sich in einer Welt lösen, in der es weder Revolutionen, Bürgerrechtsbewegungen oder Aufklärung gab.
Elantharil wird in jedem Volk von Oben nach Unten regiert. Die Machthaber sind vielfältig und prägen drei komplett unterschiedliche Kulturen. Sie reichen von absoluten Herrschen, bis zu Diktatoren. Wer sie ärgert, den machen sie einen Kopf kürzer.
Aus OG-Sicht sind für sie Spieler in den meisten Fällen unbedeutende Handwerker, unbedeutende Verliesvagabunden und Größtenteils erstmal Leute, mit denen sie sich nicht besudeln wollen.

Sprich: Diese obere Schicht ist bis auf Questauftritte eigentlich nicht sichtbar. Das würde schon allein personell nicht klappen. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht da ist.

2. Die Hierarchien enden nicht
Weil das zu langweilig wäre, gibt es ein volksgetriebenes System für Verantwortungsübernahme. Das heißt, dass Player Verantwortung übernehmen können - klein beginnt das bei den Magiekundigen mit religiöser Verantwortung. Im Großen geht das zu Stadtämtern und Adelsständen. Das Verhalten ist kompliziert, aber jeder muss sich immer fragen, was wäre, würde er in so einer Welt (vielleicht in der Vergangenheit) leben und was würden diese Charaktere tun.

Natürlich gibt es eine etwas objektiv wirkende Instanz dazu: Die Gesetze.
Die Gesetze sind zur Hälfte frei und zum anderen Teil durch mich beeinflusst, damit ich das nicht entgleisen sehe. Die Gesetze sind jedoch ebensowenig das, was sie in unserer Welt sind - sie sind mehr Richtlinie und man ist zu einem gewissen Teil der Willkür derer ausgeliefert, die sie durchsetzen. Dennoch: Wer ein Gesetzeshüter ist, muss diese durchsetzen - das ist Vorgabe. Und wer am anderen Ende sitzt, also derjenige, gegen den sie durchgesetzt werden, der muss den Gegebenheiten ins Auge blicken und das mittragen. Das gehört zum Miteinander dazu, wenn das nicht so abläuft, entsteht entweder eine Problem in der Engine und PVP (wobei ich dann je nach Ausgang eingreife und Leute in den Knast stecke - ist fragwürdig, ob man in einer Stadt gegen Wachen gewinnen kann) oder auch außerhalb des Spiels. Dabei darf man nicht vergessen:
Es ist auch für die Player, die Strafen verhängen müssen, nicht leicht - sie haben nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten diese umzusetzen und durchzusetzen. Während man in damaligen Zeiten verstümmelt wurde bei vielen Strafen (und was das Mittelalter noch so alles bereit hielt), sind sie angehalten alles mit Augenmaß zu betrachten und können nicht alles tun.

3. Die Völker
Das ist ein Punkt, den ich momentan besonders herausstellen muss.
Ein jedes Volk hat Verhaltensweisen, Kodex, religiöse Ausrichtung und natürliche Begebenheiten.
Einige Beispiele:
Jeden Tag muss ein Stamm in der Wüste mit Wasser versorgt werden. Vor Sonnenaufgang ziehen jeweils Wasserträger zu einer stundenweit entfernten Oase und holen Wasser für den momentanen Zeltplatz. Wenn jemand Wasser verschmutzt, hat er damit nicht nur die Arbeit von jemandem zunichte gemacht, sondern auch vermutlich ganze Leben im Stamm gefährdet. Und das bei so einfachen Dingen.
Ein Mensch, der in Dengra aufwuchs, hat ein besonderes Milieu hinter sich. Neben Armut gab es vermutlich Gewalt, Traumata und Kontakt zum vorherrschenden Milieu.
Andersherum: Ein Mensch, der in der Stadt aufwuchs, hatte es vermutlich nicht so viel besser - die wenigsten stammen aus reichen Familien, alles was nicht reich ist, kennt im Kaiserreich Hunger, Ausbeutung (durch bspw Großgrundbesitzer) und Entbehrung. Die Kirche wiederum beschwichtigt das Volk und lehrt, dass alles gottgewollt ist und die anderen Völker sich diesem Willen entziehen.
Der Norden, im Schnee und Eis, hat eine eher rauhe Art und Weise. Traditionell lebt man von der Jagd, der Kampf hat einen kulturell fest verankerten Hintergrund. Wer im Norden Schwäche zeigt (und wenn er nur alkoholabstinent ist) wird eher belächelt und nicht ernst genommen. Die Clans haben ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, dort wuchs man auch ein Leben lang auf - weiterhin sind sie ähnlich wie der Süden - sehr auf diese Zusammengehörigkeit bedacht: Wer sich vom Norden abwendet kann auch mal als Verräter betrachtet werden, der Clan und Volk unter harten Lebensumständen im Stich lässt.

Das als kleine Denkanreize. Nachzulesen ist das natürlich im Wiki und natürlich ist das vorgegebener Hintergrund der Welt - es mag sein, dass jemand im Norden nicht die Ausmaße der Naturlehre der Druiden versteht, aber es ist dennoch vorgegeben, dass Nordländer das zu Herzen nehmen sollten. Ebenfalls vorgegeben ist das natürlich im Süden, der Asshak mag mal mehr oder weniger stark gelebt worden sein im Hintergrund von Charakteren - aber ihn abzulehnen mit "Ich bin anders ausgewachsen" ist nicht nur ein Ignorieren von Tatsachen und der Welt (und mich persönlich ärgert es immer etwas, muss ich zugeben, denn da stecken Monate an Arbeit dahinter), sondern auch ein Einbringen von unkontrollierten Hintergrunds. Wenn jemand "speziell" sein will, darf er sich das das absegnen lassen und mir seine Charkonzepte einreichen, bevor erstellt wird.

4. Charentwicklung
Das ist etwas, das ich mit hochtrabenden Worten füllen könnte. Eine meiner Lieblingsaussagen ist, dass der Fortgang von Charakteren selten von den eigenen Gegebenheiten (also psychologischen) getrieben wird, je länger er auf Elantharil lebt, sondern von dem, wie die Welt beschaffen ist, welchen Hintergrund es gibt und welchen Erlebnissen er ausgesetzt ist.

Aber ich halte es jetzt ein wenig mit dem greifbareren Design, das zugrunde liegt.
Einfach gesagt:
Wenn man sich auf Gegebenheiten einlässt, werden sie belohnt - nicht bestraft. Wir bieten Anreize durch Sonderitems, Anbindung an magische Charaktere (und Sonderitems), Anbindung an Stände, Ämter und alles mögliche.
Das ist der hauptsächliche Grundsatz. Der beginnt schon bei den drei Sondermetallen, geht über beseelte Rüstungen im Norden (ein Druide/eine Hexe wird einem den Vogel zeigen, will man das von ihm ohne seinem Glauben zu folgen) und geht weiter zu Handwerkern, welche die besten Dinge nur mit den richtigen Kontakten machen können.
Und das zieht sich dann hoch ins Endgame. Man darf sich nichts vormachen: Wenn man die richtig guten Dinge will, wenn man Dämonen, Drachen oder sonstiges erlegen will, wenn man Meisterwerke herstellen will, dann geht das nur dann, wenn man nicht nur Skills hochzieht und teure Dinge einkauft. Das geht nur mittels RP-Wegen.

Uns ist natürlich klar, dass ein Belohnungssystem zur Folge hat, dass manche Dinge nicht ernst genommen werden und Strafsysteme teils um einiges effektiver (aber auch frustrierender) sein können, um den Zustand der gesamten RP-Situation zu haben. Aber das war damals eine konzeptuelle Entscheidung, die ich eigentlich weiterhin tragen möchte.


Ich hoffe, ich habe ein wenig an Überblick erschaffen. Für Fragen stehe ich natürlich im Discord zur Verfügung.


Halla



Beigetreten: 09.04.2023 20:51
Beiträge: 4
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Ich finde, diesem Thema gebührt mehr Aufmerksamkeit; jedoch muss ich die Vorgabe doch infrage stellen.
Ich frage mich - und das auf vielen Shards, wo das sogenannte Mittelalter als Vorlage genommen und eingefordert wird, warum überhaupt?

Jeder Server gibt eine phantastische Welt vor, in der man Drachen jagen geht, in gigantisch teuren Rüstungen herumläuft, jeder einen Stall voller Pferde hat, aber auf der anderen Seite sind wir bettelarme Gestalten, die von der Gunst irgendwelcher Herrschenden abhängig sind?
Mitnichten.

Hier erschaffene Charaktere sind gewissermaßen bereits bei der Erstellung Adlige oder sehr privilegierte Personen.
Nehmen wir den Schneider. Realistisch betrachtet würde der Großteil von denen nicht mehr tun, als den ganzen Tag Zuhause hocken und spinnen/ weben, ein paar Sachen flicken und dafür nen paar Groschen Lohn verdienen.
Vllt ein paar wären bescheidene Gesellen, die bei einem Meister in die Lehre gehen und diesem Untertan sind.
Selbst der Meister wäre nur im äußersten Ausnahmefall einer, der wirklich die exklusive Kundschaft bedient und irgendwelche exquisiten Klelder und dgl. herstellt.

Der Krieger, wie wir ihn darstellen, existiert im Mittelalter schlicht aber ergreifend nicht. Er ist ein Bauer, der sein Feld bewirtschaftet und im Fall des Falles zum Kriegsdienst eingezogen wird. Die paar Berufssoldaten, die es u.U. gibt, sind entweder Ritter oder im Dienst eines Ritters, Herzogs, o.ä. und gehen sicher nicht jeden Tag inne Höhle Drache jagen und laufen in wertiger Rüstung rum.

Kurz und gut: Es ist unheimlich schwierig, zu spielen, dass man von der Hand in den Mund lebt - so wie es realistisch wäre - wenn ich an nem Apfelbaum ne Wochenration bekomme, gut Geld verdienen kann und völlig frei bin. Da müsste entweder die Engine die Basis dazu geben oder der Hintergrund sollte auf das angepasst sein, was dem IG Geschehen entspricht, statt im RP völlig zu verzerren, was in der Engine gelebt wird.
Aelia



Beigetreten: 21.06.2015 18:24
Beiträge: 19
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Hi,

ich glaube, ehe du das sagst, solltest du eine Weile hier spielen.
Du wirst merken, dass es hier Leute gibt, die sich einen harten Weg hochgespielt haben über eine lange Zeit. Keiner geht hier aus Jux mal eben ein paar Drachen jagen. Ich behaupte mal, du wirst dieses Jahr und nächstes Jahr keinem Drachen zu nahe kommen, außer du hängst dich mit enorm viel an Spielzeit rein und erreichst im RP einiges von den nötigen Dingen und Wissen oder jemand von den erfolgreichen nimmt dich mit. Bspw gab es noch nie eine komplette Drachenrüstung.

Ja, du erhältst zum Start gut Geld damit du deinen Char komplett customisieren kannst. Weiterhin ist der Start und die Schwierigkeitskurve auch eher langsam. Die meisten, selbst oder gerade die Zunftmeister, kämpfen eher damit nicht pleite zu sein. Reich sein bedeutet auf viel RP-Zeit zu verzichten. Eigentlich findest du kaum jemand, der reich ist oder das lange bleibt. Abgesehen von meinem Char, behaupte ich mal smilie. Und ich hab es nur zu einem Viertel erfarmt, den Rest mit RP geholt - und es wird alles zwangsweise aus dem Spiel fließen nachdem ich mir das kaufte, was ich wollte.

Wenn du von oben herab behandelt werden willst: Kaum ein Problem, die Charaktere dazu sind großteils positioniert und tun das auch. Aber wir sind vorsichtig mit Neulingen, es wird oftmals wenig positiv aufgenommen und wir sind wenige.
Halla



Beigetreten: 09.04.2023 20:51
Beiträge: 4
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Dass Reichtum in Hülle und Fülle natürlich etwas Arbeit erfordert ist mir klar und auch diese "Adelsposition, Clanführer, whatever" bekommt man nicht geschenkt. Aber wie in o.g. Beispielen dargestellt - es ist nicht das klassische Mittelaltersetting; respektive, wenn es das ist, sind wir alle von Beginn an sehr privilegiert. So ungefähr wie die Sprösse reicher Adelsfamilien, die es sich aussuchen können.
Das ist jetzt nicht per se nur auf Ela gemünzt, sondern auf jeden UO-Shard. Die Freiheit des Spielens in diesem Spiel lässt kein beinhartes Mittelalterspiel zu.

Mein Char hat weder Nöte, noch ist irgendeinem Zwang ausgesetzt. Nein, er kann reisen, wohin er lustig ist, kann werden, was er will, kann am Tag so viele Monster kloppen/ Dinge herstellen/ Bäume umhacken wie er lustig ist. Und vom dem her würde ich das klassische Mittelaltersetting einfach auf das, was möglich und realistisch ist, anpassen, statt gewaltsam etwas zu spielen, was de facto nicht ist.
Aelia



Beigetreten: 21.06.2015 18:24
Beiträge: 19
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Ich kenne solche Diskussionen.
Ich sag mal so: Ein Großteil der UO RP Shards hatte vor 10-15 Jahren genau so ein Setting.
Sie sind aber nicht diejenigen, die übrig blieben.

Das Problem an dieser Sache ist, dass sich damit alles umwerfen lässt. Egal welcher Hintergrund vorgegeben ist, lässt er sich mit dem Technikargument aushebeln, weil sich vieles nie durch die Skripte abbilden lässt.
Wenn z.B. ich hier 3 Jahre zurückschaue, war alles noch viel schwieriger und restriktiver in den Skripten.
Man konnte durchs Jagen kaum beliebig reich werden. Der Effekt war eben nur, dass man zwangsweise immer mehr an Spielzeit in den Erhalt seines Vermögens stecken musste. Insofern ist eine Anpassung zwischen Technik und Hintergrund von beiden Seiten gar nicht so wünschenswert. Entweder führt es zu völligem Abhandensein von einer konsistenten Handlungsweise oder zu einer ziemlich aufdringlichen und nervigen Technik.

An deiner Stelle würde ich es anders betrachten:
Nein, deine Spielfigur hatte vor der Erstellung durch dich keine Wahl. Es hat diese RP-Welt mit Hintergrund erlebt, es hatte davor keine Technik, keine Privilegien und nichts weiter. Es steckt in den Knochen und ging viele Jahre so.
Jetzt wiederum hat es vermeintlich ein paar zum Start (das Anfangskapital lässt sich so interpretieren, wenn man für die eigene Spielfigur will). Das hat Folgen, aber erstens nicht sofort (Charentwicklung) und zweitens: Nicht wundern, wenn echt-privilegierte Charaktere IG erfolgreich dagegen halten. Genau so ist das in den Erklärungen oben auch beschrieben.

Damit solltest du im Grunde konform zu allem sein und mehr wird auch nicht angefordert, wenn du nicht in irgendwelche Sonderrollen schlüpfen willst. Es geht hier meistens eher um gewählte Hintergründe, die komplett gegen den Hintergrund der Welt arbeiten.
 
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