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Das Ende einer langen Reise... RSS feed
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Moritar Damark

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Joined: May 21, 2015
Messages: 16
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Moritar wandert langsam durch die Stadt des Glanzes und betrachtet die Veränderung.
Es ist nicht viel was sich verändert hat aber durchaus das ein oder andere neue Gesicht ist zu sehen. Von den alten Wachen der Garde wir er nach wie vor freundlich gegrüßt, wenn er vorbei geht, auch Thavro steht noch in der Bank freundlich wie eh und je.
Er hat viel erlebt und gesehen auf seiner Reise und hat auch den ein oder anderen Schmied aufgesucht, um zu sehen wie sie arbeiten und ob er etwas lernen kann.
Immerhin will er Issam beweisen das er nun bereit seit für das Ende seiner Lehre und durchaus ein fähiger Klingen und Plattenschmied sei.

Viel an Arbeit hatte er in den letzten Tagen und Wochen wo er wieder in der Stadt war, und viele neue und zufriedene Kunden haben sich bei ihm gemeldet, da es anscheinend schwierig war einen Schmied aufzutun zurzeit.
Ein wenig im Gedanken versunken ging er in den Garten der Taverne, um sich bei Ladina Essen zu kaufen und machte sich dann, nach seinem Mahl, auf den Weg zu seiner Truhe bei der Zunft.

Nachdem er seine Truhe aufgeschlossen hatte und die Barren freigelegt hatte ließ er sanft seine Finger über die Oberfläche der Metalle gleiten, spürte die kühle und nicht ganz glatte Oberfläche der Barren die ihnen die Gussform verliehen hatte und dachte darüber nach was er wohl Schmieden solle um Issam zu zeigen dass er nicht nur plumpe Rüsten und große Zweihänder fertigen konnte .
Er wollte zeigen das er sein Handwerk verstanden hatte und auch feinere Sachen in bester Qualität fertigen konnte.

Dann er nahm ein paar Barren heraus und wechselte auf seine Arbeitskleidung und den Schmiedehammer.
An der glühenden Esse erhitze er das Metall und begann mit den ersten groben arbeiten an dem Barren.
Das Bild das er im Kopf hatte wollte er bis ins kleinste Detail mit dem glühenden Metall vor sich Gestalt annehmen lassen .. und wenn es noch so lange dauern würde, dieses mal würde er etwas schaffen das er noch nie in solcher Feinheit und Qualität geschaffen hat....
Moritar Damark

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Joined: May 21, 2015
Messages: 16
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Das Lodern der Esse war das Einzige, was die Stille in der Schmiede brach. Flammen züngelten in der Glut, zischten, wenn er mit der Zange die Metallstücke bewegte. Der Geruch von Ruß, Öl und altem Eisen hing in der Luft wie eine zweite Haut – vertraut und doch fremd, seit jenem Tag.
Moritar stand über dem Amboss und strich mit den Fingern darüber, um zu prüfen, ob er auch vibrierte wie jener an diesem Tag in der Festung. Die Ärmel seines groben Hemdes waren aufgerollt, die Unterarme rußverschmiert, die Stirn in Falten dann schüttelte er kurz den Kopf.

Zwischen seinen Fingern der anderen Hand lag das Helmfragment, das er damals aus der Festung trug. Immer wieder drehte er es in den Händen. Die Gravuren – halb abgeschliffen, halb erhalten – erzählten von einem Krieger, den es nicht mehr gab. Er kannte den Namen. Kannte das Lachen. Kannte den Klang seiner Schritte, wenn er die Werkhalle betrat.
Er hatte ihn gehen sehen. Hatte ihn fallen sehen.

Seine Finger zitterten leicht, als er das Metall ablegte. Aber er hatte nun einen Entschluss gefasst, was damit passieren würde.

Die Worte von Aelia aus der Taverne klangen noch immer in seinem Hinterkopf nach. „Auch im Norden war ein Bollwerk gefallen... das Weiße und die eisigen Toten waren auch dort zugange…“
Es war kein Zufall. Kein Nebel, keine Laune des Winters. Es war gezielt. Geplant. Jemand – oder etwas – wollte die Reiche brechen. Und begann mit den Bollwerken.

Aelia war zurück in den Norden gegangen, um zu helfen, wo sie konnte. Mathilda zog es in den Süden, ins Juwel, zu Ksevinn der neuen Stadthalterin des Juwels, um diese vor der drohenden Gefahr zu warnen.
Und er?
Er tat, was er am besten konnte: schmiedete, hämmerte, reparierte und bewahrte.

Mathilda hatte ihm Spitzhacken aus dem Süden mitgebracht – einfaches Werkzeug, das aber gute Dienste in der Mine leisten würde. Das Lager musste mit Metall gefüllt werden. Außerdem hatte sie ihn informiert, dass Kesvinn mit Meister Issam kommen würde, um von ihm aus erster Hand zu hören, was passiert war.

Issam......
Der Gedanke an ihn brannte unangenehm. Der Verite-Rapier, den er in höchster Sorgfalt gefertigt, geschliffen und verziert hatte… Und der Parierdolch, den er mit derselben Sorgfalt und Finesse angefertigt hatte… Das geölte Tuch, in dem die Klingen ruhten – nie übergeben. Nie gezeigt.
Sein Blick wurde härter. Vielleicht würde Issam ihn dafür zur Rede stellen. Vielleicht auch nicht. Vielleicht würde er einfach wissen wollen, was dort, in der Festung der Schwarzfalken, passiert war.

Johann von Blum, der Ritter, hatte einen Plan zum Wiederaufbau der Streitkräfte. Es scheint als wolle er sie in der Wollgrasebene in einem Feldlager zusammenziehen. Ein strategisch kluger Ort – nicht zu nah, nicht zu fern, aber nah genug, um schnell eingreifen zu können.
Moritar respektierte ihn. Johann redete nicht lange. Er handelte. Das war genau das was die Soldaten in solchen Zeiten brauchten, jemanden der Befehle erteilt und führt.

Er sah zu dem rissigen eisernen Rundschild und dem stumpfen Beil, nahm beides zur Hand und begann mit der Arbeit.
In stundenlanger, gewissenhafter Arbeit hatte er beide Teile wieder instand gesetzt. Er hätte alles einschmelzen und neu machen können – aber das wäre nicht dasselbe gewesen. Es musste nur wieder ordentlich gerichtet werden.
Neue Metallstreifen, sauber eingearbeitet, verstärkten den Schild. Das Beil hatte eine erneuerte Schneide. Und das Helmstück? Das arbeitete er mit Sorgfalt in den Griff ein, gleich hinter die Schneide. Einen Teil der alten Gravuren konnte er wiederherstellen.
Es war kein Schmuck.
Es war ein Schwur.
„Wir vergessen nicht.“

Er wischte sich mit einem Tuch die rußige Stirn ab, strich ein letztes, prüfendes Mal über den Amboss, dann begann er, seine Sachen zu packen: Werkzeuge, Öl, Formen, einige vorbereitete Gussstücke, die vielleicht nützlich sein würden. Dengra wartete. Mathilda und Johann hatten ihm Hilfe und Platz angeboten. Die Mine musste inspiziert werden, die Lager bestückt.

Als er die Tür der Zunftschmiede schloss, hielt er einen Moment inne. In der Ferne krähten Krähen, und das Morgenlicht fing sich im Rauch der Stadt.
Er legte eine Hand auf das Beil an seiner Seite – jetzt mit dem Helmstück im Griff – und prüfte den Riemen, der den Rundschild am Rücken hielt.
Er nickte.
Dann sagte er leise:
„Na los, alter Mann. Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen.“
worauf er in Richtung Stadtmauer und Kutsche aufbrach.
Moritar Damark

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Joined: May 21, 2015
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Ankunft in Dengra

Kaum in Dengra angekommen, warf er den Kutschern ein paar Kupferdrachmen zu und deutete ihnen mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht, sein Hab und Gut zur Bank zu bringen.

Dengra war warm und feucht – ein Sumpf eben. Noch immer brannte das große Feuer gleich nach der Brücke, flankiert von denselben ernsten Wachen, und Maire Daske summte wie eh und je aus der Schenke. Etwas düster war es, ja, aber er mochte es irgendwie.

Zügig machte er sich auf zur Bank, gab Belus Bescheid, seine Sachen in der Truhe zu verstauen, die Zunft und die anderen Banken darüber zu informieren, dass er nun in Dengra zu finden war, sollte man nach ihm fragen, und erkundigte sich nach der Mine sowie dem Weg dorthin.
Als er später die erschlossene Mine inspizierte und ein paar Probeschwünge mit einer der Spitzhacken wagte, unterschätzte er das Klima – ein ausgewachsener Hitzschlag am ersten Tag war das Resultat. Murrend und fluchend über seinen eigenen Leichtsinn schleppte er sich zurück in die Stadt.

Er machte ein paar Tage Pause, erholte sich, hoffte, Johann oder Mathilda zu treffen, und schlenderte durch Dengra. Dabei gewöhnte er sich langsam an das feuchte Klima, an das träge Wetter und an die eigenwillige Mischung aus Unruhe und Stille, die in dieser Stadt herrschte.

Nach einigen Tagen wagte er sich erneut in die Mine – diesmal besser vorbereitet. Und es gelang: kein Schwindel, kein Zittern in den Knien. Nur der Klang von Eisen auf Stein und das zufriedene Gefühl, wieder in der Mine zu stehen.

Auf dem Rückweg betrat er die Bank – und traf dort auf eine Frau namens Flora. Eine mysteriöse Person. Söldnerin, sagte sie zumindest. Ob das wirklich ihr Name war, wusste er nicht – und mit der Zeit hatte er gelernt, nicht zu viele Fragen zu stellen.

Sie bat ihn, ihren Schattenstein-Rapier zu reparieren – ein wahrlich bemerkenswertes Stück. Wunderschön verziert, meisterhaft gefertigt, aber auch viel benutzt. Sehr viel.
Moritar legte all sein Können in die Arbeit, versuchte so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig zu ersetzen. Die feinen Verzierungen stellte er mit Sorgfalt wieder her.

Flora zeigte sich zufrieden. Sie wollte die Waffe außerdem aufwerten lassen.
Doch er musste sie vertrösten: Zwar hatte er etwas Material, aber nicht genug, um garantieren zu können, dass die Aufwertung gelingen würde – und bei solch einem Meisterwerk wäre ein Fehlschlag nicht zu verzeihen.

Er versprach, sich bei ihr zu melden, sobald er die nötigen Materialien beisammen hatte. Außerdem wollte er zuvor an weniger wertvollen Waffen üben – um kein Risiko einzugehen.

Abends saß er oft am großen Feuer. Lauschte den knisternden Flammen, dem Lachen von Maire Daske aus ihrer Schenke und den Lauten, die aus dem Sumpf drangen.
Eine angenehme Unruhe, dachte er. Nicht wie die weiße Stille … die Kälte. Nicht wie das.

Immer wieder plagten ihn Erinnerungen an die Feste – verkürzten seine Nächte, ließen ihn im Schlaf zucken oder raubten ihm diesen gar ganz.
Dann legte er die Hand an den Mantel der Legion, wanderte mit den Fingerspitzen über die Riemen des Rundschilds auf seinem Rücken und strich über den Griff der Axt, die er seither immer am Gürtel trug.
Diese Bewegung war mittlerweile zu einer Art Ritual geworden. Die Oberfläche des Legionmantels, der glatte Lederriemen und der hölzerne Griff der Axt mit dem eingearbeiteten Helmstück … diese Dinge erinnerten ihn – aber sie beruhigten ihn gleichzeitig.
Langsam fanden seine Gedanken zur Ruhe – und sein Herzschlag auch.

Er starrte eine Weile ins Feuer. Dann zog er sich mit Hilfe seines Stabs in die Höhe – und wanderte langsam in Richtung der Bleibe von Johann und Mathilda.
"Mal sehen, ob jemand anzutreffen ist …" murmelt er als er sich in Bewegung setzte....
 
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