Ilayda schloss die Tür hinter Janu. Es war ein langes Gespräch, welches die beiden geführt hatten. Die Gardistin hatte die Handwerkerin in der Stadt des Glanzes angetroffen. Den selben Fehler wie das letzte Mal wollte sie nicht machen. Um Verzeihung bitten zu müssen hasste sie fast ebenso sehr, wie Beleidigungen über sich ergehen zu lassen und dabei ihrem Temperament nicht einfach nachgeben zu können. Haltung und Fassung bewahren.
Janu sagte ihr, sie hätte das Gefühl, Ilayda könne sie nicht leiden. Ilayda vermutete, dass sie damit die kühle und distanzierte Art meinte, welche sie sich selbst von Delara abgeschaut hatte. Das ihrer Einladung nicht nachgekommen worden war, war eine Sache die Ilayda selbst verärgerte, aber Janu war auch noch immer nicht der Einladung von Amin gefolgt, was sie als Zeichen von Desinteresse deutete sich im Volk einzubringen. Als Handwerkerin schien Ilayda auch ein Gespräch mit Issam über den Handel und das Verkaufen von Waren die Janu herstellen konnte unabdingbar. Im Juwel gab es Aufgaben, welche Janu übernehmen könnte, wenn sie sich denn nützlich machen wollte, aber dafür sollte Janu zuerst einmal Amin treffen.
Dieses Treffen sollte nicht weiter aufgeschoben werden und so entschied die Gardistin, dass die Handwerkerin im Juwel bleiben sollte, bis sie der Einladung Amins gefolgt war.
Während eines späteren Rundgangs durch das Juwel wurden die Wachen darüber in Kenntnis gesetzt, das Ilayda informiert werden will, sollte Janu das Juwel verlassen. Sollte sie das Juwel dennoch verlassen, soll man sie ziehen lassen. Von Safiya ließ Ilayda einen Brief für Delara verfassen, welchen sie an die Tür des Turmes heftete.
Shalea Sayyida Delara Bint Era,
ich traf Janu heute in der Stadt des Glanzes und nahm sie mit mir zurück ins Juwel. Der Einladung Amins zu einem Treffen kam sie bislang nicht nach. Ich befahl ihr das Juwel erst wieder zu verlassen, wenn sie der Einladung nachgekommen ist. Die Wachen wurden unterrichtet zu melden, sollte sie das Juwel dennoch verlassen.
Schatten und Wasser
Ilayda