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Von einem Kuchen, einer Schifffahrt und einer Fee, die nicht mehr reden konnte RSS feed
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Feuerfee (Kalandra Kaleste)


Joined: Apr 22, 2019
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Das hatte wieder einmal länger gedauert, als es hätte dauern müssen. Zum einen lag es vermutlich daran, dass Fee so wie immer viel zu viele Sachen gleichzeitig gemacht hatte und am Ende würde ein neutraler Beobachter wohl sagen, sie hätte vieles getan, aber nichts was sie hätte tun sollen.
Seit sie aus dem Süden zurück waren, war Fee viel mehr auf dem Hof. Wenn sie früher immer nachdem sie mit dem Stall und dem Feld fertig war ausgezogen und hatte die Wälder und Wiesen unsicher gemacht, war sie nun eigentlich gar nicht mehr fort gewesen, von gelegentlichen Ausflügen in die Stadt einmal abgesehen.
Manchmal begleitete sie Luna und trug Getreide zur Mühle und Mehl zurück zum Hof. Sie hatte sich noch keinen Namen für den Trank überlegt, der sie mehr tragen ließ als sie sonst tragen konnte. Vielleicht ein Tragetrank. Das klang eigentlich ganz gut und beschrieb, was der Trank in ihren Augen machte. Shauna hatte sie nur einmal angetroffen und auch Caspar war nicht mehr in der Stadt gewesen, seit sie zurück gekommen war. Und die gemeine riesige Riesin? Die hatte sie auch nur einmal gesehen und da hatte sie gesagt bekommen, sie müsste in den Norden fahren. Fahren... mit dem Schiff... Fee hasste Schiffe und Luna würde sie sicherlich nicht begleiten. Aber all das lag ohnehin in weiter ferne ohne einen Kuchen, von dem Fee noch immer glaubte, dass eigentlich viel mehr Aelia den Kuchen haben wollte als Runa.
Um so überraschter war Fee, als sie in den Gastraum kam und Luna sie hinter die Theke rief. Sie wollte mit ihr backen. Also Luna wollte backen, denn wenn sie Fee nicht tatkräftig unterstützt, oder besser gesagt den Kuchen gebacken hätte, wäre wohl nichts essbares von den Zutaten übrig geblieben, denn wie Fee feststellte: Wenn man einen Kuchen nur lange genug in einem heißen Ofen schiebt, wird er schwarz und schmeckt nicht mehr.
Schlussendlich war ein essbarer Kuchen fertig und Fee freute sich schon darauf ihn zu probieren, nur durfte sie es nicht. Mit einem Schmollmund fragte sie nach dem Grund und wollte gerade anfangen zu diskutieren oder einfach nur zu reden damit sie Kuchen essen konnte um sie vom reden abzuhalten, als Luna sie daran erinnerte, weshalb sie überhaupt einen Kuchen backen wollte. Der Kuchen musste in den Norden gebracht werden und zu ihrem Schreck, hatte Luna Fee dafür auserkoren.
Der Norden, das bedeutete eine Schifffahrt und wenn es etwas gab, was Fee hasste, dann war es eine Schifffahrt. Fast noch mehr, als wenn man sie ignorierte oder sie als dumm beschimpfte. Luna musste einiges an Überredungskunst aufbringen um Fee dazu zu bewegen das Schiff zu betreten. Einfacher wäre es wohl gewesen sie zu verschnüren und einfach auf das Schiff zu setzen. Aber am Ende des Tages war Fee auf einem Schiff mit einem Korb in dem ein Kuchen darauf wartete von ihr an eine gemeine, riesige Riesin übergeben zu werden, die sie dann nicht mehr gemeine, riesige Riesin nennen durfte. Aber nur, wenn diese sie nicht als menschliche Fackel bezeichnete, dass schwor sie sich.
Es hatte einen Grund, weshalb Fee Schiffe nicht mochte. Eigentlich sogar zwei, aber dass sie an Bord kein Feuer machen durfte und auch nichts in eine Flamme halten, das hatte ihr Luna mehr als nur deutlich gemacht. Fee konnte nicht schwimmen und sicherlich würde sie einfach über Bord geworfen werden, wenn man glaubte sie würde das Schiff anzünden. Also hielt sie ihre Laterne fest umklammert und versuchte sich irgendwie abzulenken. Luna hatte sie nicht begleitet und damit fehlte ihr jemand, mit dem sie sich die Fahrt über unterhalten konnte. Also jemand der ihr zuhörte, denn außer Luna hatte wohl niemand die Geduld eine ganze Schifffahrt Fees Geplapper zu ertragen, oder die Fähigkeit es einfach über sich ergehen zu lassen.
Das Schiff hatte den Hafen kaum verlassen, als Fee einen weiteren Grund fand, der sie Schiffe noch mehr verabscheuen ließ. Ohne die Ablenkung bemerkte ihr Magen, dass so ein Schiff auf den Wellen doch schaukelte. Das flaue Gefühl wollte auch nicht mehr verschwinden und so hing Fee die meiste Zeit mit sprichwörtlich grünem Kopf, einer Farbe die ihr nun so gar nicht stand, über der Reling. Allerdings hatte sie schon wenige Stunden nach der Abfahrt eigentlich nichts mehr in ihrem Bauch, was sie hätte von sich geben können.
Feuerfee (Kalandra Kaleste)


Joined: Apr 22, 2019
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Von einem kalten Empfang und einer verlorenen Fee

Den Korb mit dem Kuchen hatte sie sicherheitshalber unter Deck gelassen. Warum nur musste sie mit einem Schiff fahren. Hätte man denn nicht auch eine Brücke in den Norden bauen können, so wie in das Nebelland? Dann hätte sie einfach über die Brücke laufen können oder mit einer Kutsche fahren. Das wäre deutlich angenehmer gewesen als Stundenlang ihren Mageninhalt von sich zu geben. Sie hatte versucht etwas zu essen, aber schon nach wenigen Bissen hatte ihr Magen erneut zu rebellieren begonnen.

Und so sah sie recht blass aus, als das Schiff sich dem Hafen der Eiszapfenhalbinsel näherte.
Bei dem Namen hatte Fee zuerst an einen Eiszapfen gedacht, wie er im Winter vom Dach des Hofes hinab hing. Oder an eine Insel von deren steiler Küste Eiszapfen herab hingen. Zu ihrer Enttäuschung war das was sie sah weder das eine noch das andere. Sie würde auf jeden Fall fragen müssen, warum dieser Ort Eiszapfenhalbinsel hieß.
Was sie außerdem bemerkt hatte war, dass es immer kühler geworden war. Mit ihrem roten Kleid und dem roten Umhang war sie eher sommerlich angezogen, auf jeden Fall nicht ausreichend warm, wie sie wohl in nicht all zu ferner Zukunft feststellen würde.
Der Hafen kam näher, die Matrosen riefen sich Kommandos zu und bereiteten das Anlegen vor. Fee verschwand mehr taumelnd als gehend und sichtlich blasser unter Deck. Fester Boden unter den Füßen, darauf freute sie sich. Schiffe waren einfach wirklich nicht ihres. Sie war doch sichtlich erleichtert, als sie die Planke hinab stieg und erschrocken, als sie bemerkte wie viel kühler es hier doch war. Schneeflocken fielen vom Himmel herab und legten sich auf ihre Hutkrempe.
Irgendwie sahen alle Nordmänner grimmig aus und riesig im Vergleich zu ihr. Ein wenig einschüchternd gar, wie sie mit ihren Äxten herumliefen, von denen Fee wohl behaupten würde, sie wären mindestens so groß wie sie selbst gewesen.
Ein Windstoß fuhr unter ihren Umhang und machte ihr die schneidende Kälte an diesem Ort nur um so mehr bewusst. Sie hätte fragen sollen, was sie genau erwarten würde. Sie hielt den Umhang mit der rechten fest, ihre Hand schmerzte bereits von der Kälte ihre zähne klapperten und ihre Lippen wurden allmählich blau. Eine Farbe die ihr mindestens so schlecht zu Gesicht stand wie grün.
Ein wenig verloren lief sie herum, bis sie das große Feuer entdeckte. Zumindest etwas Schönes hatte sie an diesem Ort also gefunden. Ein riesiges Feuer, die Flammen schlugen mindestens so hoch wie sie und verbreiteten eine angenehme Wärme um sich herum. Vielleicht war dort auch jemand der keine feengroße Axt trug und grimmig drein blickte, den sie nach der gemeinen, riesigen Riesin fragen konnte, nur halt nicht mit diesen Worten.
Runa

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Einige Tage am Stück verbrachte sie wieder im Labor, ohne einen einzigen Lichtstrahl zu sehen. Wenn Aelia nicht gerade zu ihr runter kommt und sie direkt anspricht, kann sie in diesem Zustand nicht einmal sagen, ob sie alleine ist oder nicht oder ob gerade Tag oder Nacht ist. Nachdem gefühlt alle Gefäße im Haus mit etwas gefüllt wurden, war es dann auch endlich wieder an der Zeit das Haus zu verlassen und die Dämpfe und Gerüche einmal abziehen zu lassen.
Den flauschigen Umhang umgelegt führt der Weg sie dann runter in das Dorf. Noch auf dem kleinen Steg, von dem aus sie das Feuer gut sehen kann, stockt sie und verkneift sich einen lauten Seufzer. Innerlich jedoch seufzt sie derart laut, dass eine Hexe sie wohl hätte hören können. Nach einem tiefen Atemzug geht sie dann zielstrebig auf die zitternde Kaiserliche zu.
"Noch nich' erfror'n?", ruft sie ihr noch aus ein paar Schritt Entfernung zu.

Alchemistin des Bärenclans, Rechtes Händchen Aelias, Lehrling der Akademie der Magier
Feuerfee (Kalandra Kaleste)


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Vor Schreck vergaß sie fast einen Augenblick zu zittern, als Runa sie ansprach. Sie hatte wahrlich nicht die beste Kleidung für diesen Ort ausgewählt. Bei drei Kleidern die sie besaß war es kaum verwunderlich, dass keines davon dazu gedacht war im eisigen Norden getragen zu werden.
Natürlich war sie noch nicht erfroren, deshalb zitterte sie doch so wie Espenlaub. "Darum bin ich doch an dem Feuer... so eins sollte hier überall brennen mit nicht mehr als zehn Schritten zwischen ihnen. Dann wäre es auch nicht so kalt hier.", setzte sie an sich zu beschweren. Natürlich konnte man nicht den ganzen Weg so ein Feuer brennen lassen. So viel Holz würde man vermutlich nicht einmal haben, wenn man alle Wälder im Kaiserreich abholzte und mit den verhassten Schiffen in den Norden brachte.
"Ich habe gemacht was ihr wolltet und war bei Amin in der Wüste und er hat mich untersucht. Und ich habe euch Kuchen mitgebracht wie Taisenus vorgeschlagen hat.", plapperte sie dann, von einem Bein auf das andere tretend weiter. "Und wenn es hier keinen wärmeren Ort gibt, dann kann man ihn nicht mehr essen. Es sind sogar Erdbeeren drin die Aelia haben wollte."
Fee hob den Korb mit dem Kuchen an und zitterte dabei nur noch mehr. Ihr Hände waren inzwischen leicht gerötet und die Haut spannte unangenehm bei jeder Bewegung.
"Luna hat ihn mit mir gebacken und ich habe ihn für euch mitgebracht, weil ich fragen wollte ob ihr mir das alles richtig beibringen könnt."
Runa

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Bei Runas Anblick dürfte Fee gleich noch mehr frieren. Wie gewohnt trägt sie einen kurzen Lederrock und leicht bauchfreie Lederbustiere ohne Ärmel, ihre Lederhandschuhe von der Arbeit, halbhohe Stiefel und einer einfachen Stoffhose, lediglich der schöne, dicke Fellumhang wirkt dem Wetter angemessen. "Yo, na den Schrieb von Amin hab ich geles'n. Aber war jetzt nich' deine klügste Idee so hierher zu kommen, ney?" Während sie sich dem Espenlaub nähert, löst sie ihren Umhang und nimmt ihn ab. In dem Moment als sie vor Fee steht, nimmt sie ihr mit einem beherzten Griff den Kuchen ab und platscht ihr dafür den Umhang über den kleinen, kalten Körper. Da der Umhang eine Maßarbeit für Runa von ihrem Paps war, ist er der kleinen Feuerfee natürlich deutlich zu lang, dafür wärmt er sie sogleich. Gerade ihr Gesicht, denn darüber hat sie den Umhang gelegt. "Ich hab keine Ahnung, ob ich was zum Überziehen für dich im Haus hab, aber wir hab'n 'n Kamin, is' also warm." Sie stellt den Kuchen auf den Boden, etwas weg vom Feuer und geht dann an diesem vorbei. "Ich muss noch Flasch'n kauf'n. Wart' hier ma' und versuch' nich' zu sterb'n, bis ich zurück bin. Dann geh'n wa ins Haus hoch. Wärm dich gut, der Weg dahin is' noch 'n ganzes Stück kälter und liegt außerhalb des Dorfes."

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Feuerfee (Kalandra Kaleste)


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Wie konnte die Riesin nur so herumlaufen? Noch während sich Fee darüber wunderte und überlegte eine Frage dazu zu stellen oder darauf zu antworten, wurde sie unter einem Berg aus Fell begraben. Wo sollte sie denn auch warme Kleider her bekommen? Ewald war nicht anzutreffen und sonst kannte sie keinen Schneider. Nachdem sie sich aus dem Fell befreit hatte hörte sie noch die sich entfernenden Schritte und etwas von Flaschen, die besorgt werden sollten. Sie war froh, das Johann ihr die Flaschen mitgebracht hatte.
Ein Kamin klang gut und Wäre noch besser, aber der Weg dahin war noch kälter als der Weg zum Feuer? Fee hätte gerne ernsthafte Zweifel angemeldet, dass dies überhaupt möglich war, aber die Riesin machte damit wohl keine Scherze. Das sie ihr überhaupt einen Umhang übergeworfen hatte war schon fast zu freundlich. Also machte Fee das beste daraus und mummelte sich in den Umhang und an das Feuer, der Versuchung wiederstehend herauszufinden was passierte, wenn man Bärenfell in ein Feuer warf. Aus irgendeinem Grund hatte sie das Gefühl in diesem Fall wohl auch herauszufinden, was passieren würde, wenn man eine Feuerfee in ein Feuer warf, in dem zuvor ein Bärenfellumhang gelandet war und nach der anfänglichen Freundlichkeit, sollte sie besser nicht riskieren alles wieder kaputt zu machen.
Langsam wurde es wärmer unter dem Umhang, während Fee darauf wartete, das klirren von Runas Tasche mit den Flaschen zu hören und den Ort kennen zu lernen, wo sie wohl einige Zeit verbringen würde. Oder wollte Runa sie etwa Mitten in einer eisigen Schlucht aussetzen? Fee kam nicht dazu den Gedanken zuende zu denken...
Runa

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Mit ein paar Glaswaren in der Tasche, nur leider nicht so viel wie sie gern hätte, kommt sie wieder an das Feuer zurück. Ein wenig lustig ist der Anblick von zitternden Kaiserlichen im Norden ja schon. Wahre Kälte kannte wohl kaum einer von ihnen, der erste Besuch im Norden wischte schon so manch einem arroganten Städter das Grinsen aus dem Gesicht. Und dabei ist es noch gar nicht so kalt, zumindest wenn man es gewohnt ist. Taisenus kommt auch seltener in den Norden, wenn die wirklich kalten Winde wehen... Wie auch sie nicht so gerne auf die Insel oder gar zu Amin reist, wenn es da so schrecklich heiß ist. Ein kurzes Schütteln des Kopfes holt sie aus den Gedanken wieder zurück an das Feuer. "Na, festgefroren oder kannst stehen?" Beim Gang an der zitternden Fee vorbei, nimmt sie den Kuchen auf. "Halt den Umhang vorne zu, ich kann dich nich' den Berg hoch tragen, wenn du vor Kälte umkippst. Fühlst dich bereit für'n Spaziergang?" Ein paar Schritt vom Feuer weg dreht sie sich wieder zu Fee rum, in einer Hand den Kuchen, in der anderen die Tasche mit dem Glas und wartet, ob sich Fee bewegt bekommt oder sie sich was anderes einfallen lassen muss.

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Feuerfee (Kalandra Kaleste)


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"Du meinst du willst nicht.", gab Fee mit noch immer klappernden Zähnen zur Antwort. Das Stehen war viel weniger das Problem, als das Laufen mit einem schweren Umhang aus Bärenfell, der ihr mindestens zwei Fuß länger vorkam als es für sie nötig gewesen wäre, durch den Schnee mit Schuhen, die ihr kaum über die Knöchel reichten.
Mit beiden Händen hielt Fee den Umhang zu und versuchte nicht über ihre eigenen Füße zu stolpern oder sich selbst auf den Umhang zu steigen und dann unweigerlich mit der Nase voran in den Schnee zu fallen. Das wäre sicherlich ein schöner Anblick gewesen für Runa.
"Warum wohnst du denn nicht in der Stadt?", fragte Fee, während sie Runa in den Gebirgspass folgte und mehr stolpernd als gehend versuchte mit der Riesin schritt zu halten.
Runa

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"Du oder der Kuchen, als würdest du dich da anders entscheiden." Geht eher langsam los, zum kleinen Steg und über diesen, aber dann nicht den Weg, den Fee schon kennt wieder runter zum Hafen, sondern an den Häusern vorbei zu auf die den kleinen verschneiten Weg, der hoch ins Gebirge führt. "Ich wohne bei und mit Aelia, sie hat den Ort auch deswegen ausgesucht, weil ich da problemlos mein Labor aufbauen kann. Das Haus steht nicht einfach auf 'nem Berg, es ist teilweise in den Berg gehau'n. Mein Labor ist unterm Haus, im Berg, also völlig von Stein umgeben. Wenn was explodiert, passiert dem DORF", sie betont das Wort extra deutlich, "nichts. Außerdem gefällt es Aelia da." Bleibt einen Moment stehen und zeigt mit der Glasflaschentaschenhand in Richtung des Hafens. "Bevor Aelia das Haus holte, hab ich bei Paps gelebt. Der hat sein Haus gleich am Hafen." Gleich danach geht die wieder weiter.
Durch den schmalen Weg hindurch auf einen fast schon offenen Platz. Hier wachsen einige Bäume, die als einziges Schutz vor der eisigen Kälte bieten. Je höher Sie den Berg hinauf kommen, desto kälter wird es und der Wind weht immer peitschender. Selbst Runa scheint dem Wetter nicht ganz so gesonnen zu sein. Ihre Arme, die sie sonst unter dem Fellumhang verbergen kann, werden langsam rot durch die Kälte. Diese Fläche wirkt eher eben, sonst gehen sie die ganze Zeit eine leichte Schräge hinauf. Nebst des Windes kann man sogar Wasser plätschern hören, auch wenn man kaum glauben mag, dass hier nicht alles gefroren ist. An einer Hütte, gleich an einem Fluss, bleibt sie stehen und nickt in dessen Richtung. "Unser Sägewerk. Jeder, der was mit Holz macht, hier aus'm Norden, lässt sich hier hin und wieder blicken. Nimm besser nichts von dem Holz und so, könnte Finn gehören. Wenn de dich allerdings ma' verläufst, kannst da Schutz suchen. Außerdem", dreht sich mit dem Rücken zur Hütte und breitet beide Arme aus, den einen fast gerade vor sich und den anderen in die Richtung, aus der sie kommen, "findest du von hier immer irgendwo hin. Sägewerk im Rücken, Fluss zur Linken, geradeaus geht's zu Aelia, nach rechts geht's ins Bärendorf zurück." Zieht die Arme dann wieder an sich und geht geradeaus. "Pass auf deine Füße auf.", sagt sie nur noch knapp, als sie an dem gefrorenen, spiegelglatten Teich vorbei geht. Wieder zu einem schmalen Gang, der aussieht, als würde er zwei kleinere Berge voneinander trennen.

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Die Warnung kam gerade rechtzeitig um nicht zu verhindern, dass Fee mit dem rechten Fuß auf die Eisfläche trat und wegrutschte, als sie den linken Fuß anhob um den nächsten Schritt zu machen. Fee war gerade noch dabei darüber nachzudenken, dass es vielleicht auch ein Grund war, weshalb sie auf dem Hof nun doch nichts mehr in ein Feuer werfen durfte und fiel somit einfach hin. Abfangen konnte sie sich nicht, da die Hände damit beschäftigt waren den schweren Umhang festzuhalten und somit landete sie mit dem Gesicht direkt im Schnee neben dem Eis.
Der erste Versuch sich aufzustützen wirde vom Mantel zunichte gemacht. Und so war ihr Gesicht, als sie aufschaute tief rot, ob aus scham oder durch die Kälte, ließ sich nicht so genau sagen.
Und dabei wollte sie eigentlich gerade etwas über Misteln erzählen und über den Scherz den Finn sich mit Luna und Aelia erlauben wollte. Statt dessen spuckte sie nun Schnee aus.
Ob es hier im Sommer vielleicht wärmer werden würde? So warm, dass der Schnee schmiltz?
Fee kniete sich hin, inzwischen war der Schnee auch in ihren Schuhen und so langsam wurde ihr richtig kalt. Sie bereute, dass sie nicht erst Kleidung gekauft hatte, die für den Norden geeignet gewesen wäre. "Sind wir bald da?", fragte sie in einem fast schon quengelnden Ton. Sie wollte wieder an ein warmes Feuer und trockene Kleider haben. Und einen warmen Honig mit etwas Tee trinken. Ob es hier so etwas gab oder nur dieses Zeug, was sie von Finn bekommen hatte und nachdem sie es getrunken hatte fast drei mal so lange für den Weg zum Hof gebraucht hatte?
Sie hoffte wirklich, dass der Weg nicht mehr all zu weit war, denn ansonsten würden ihr wohl einige Zehen abfrieren. Außerdem hofft sie, sich niemals hier zu verlaufen. Es würde bestimmt kein gutes Ende nehmen...
Runa

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Ein kurzer, dafür sehr lauter Lacher ertönt, kaum dass Fees Gesicht den Schnee knutscht. "Also wenn du nich' zur Frostfee werden willst, musst schon besser aufpassen. Unterm Schnee kann jederzeit Eis sein und das is' nu'ma' glatt." Sie versichert sich nochmal mit einem Blick, dass sie alleine wieder hoch kommt, erst dann geht sie wieder weiter. Sie geht dann geradewegs weiter in den schmalen Gang zwischen den Felsen, der erneut in einen fast ebenen Platz mündet. Hier wachsen die Bäume kreuz und queer und einen richtigen Weg scheint es nicht zu geben. Viele der Bäume sind schon gefällt und bieten somit mehr Platz und auch hindurch zu kommen. "Da vor is' 'ne Treppe, am Ende is' das Haus. Pass aber auf, wenn du dich auf der Treppe wieder hinlegst, wirst sicher nich' so glimpflich wegkommen."
Durch die Bäume geschlängelt geht sie dann die lange Treppe rauf und öffnet oben angekommen die Tür. Stellt sich an diese und schaut hinter sich, wo die Eisfee jetzt ist. Aus dem Haus dringt sogleich deutliche Wärme, der Kamin im Nebenzimmer, vor dem einige kuschlige Felle liegen, brennt und heizt fröhlich vor sich her. Die Flammen flackern deutlich, als sie die Tür öffnen, das Flackern wird weniger, aber bleibt bestehen, solange die Tür offen steht.

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Feuerfee (Kalandra Kaleste)


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Fee richtete ihren Hut, der ihr beim Sturz fast vom Kopf gefallen war und rappelte sich unter einigen Schwierigkeiten wieder auf. Natürlich musste ausgerechnet ihr das passieren! Hätte das nicht der gemeinen riesigen Riesin passieren können? Aber nein, immer auf die kleinen Feen, dachte sie sich und stapfte Runa hinterher, inzwischen doch trotz des Umhangs vor Kälte zitternd, die von ihren Füßen und Händen anfing sich in ihren Körper zu schleichen.
In der Schlucht musste sie mehrfach ihren Hut festhalten, pfiff der Wind doch kräftig und unerbitterlich, um so froher war sie, als der Wind je näher sie der Treppe und damit dem Haus kamen an stärke verlor. Irgendwann würde sie sicherlich auch diese Treppe einmal runterrutschen, aber zumindest für heute schaffte sie es ohne zu stolpern herauf. Wohlige Wärme schlug ihr aus dem Raum hinter der geöffneten Tür entgegen. Fee stapfte herein und sah sich mit großen Augen um. Das sah gar nicht so viel anders aus als in ihrem Zimmer bei Luna. Nur das hier Felle herum lagen und Fee bei Luna keinen Kamin hatte, was vermutlich auch besser so war. Sie hatte erwartet, dass hier alles wesentlich größer, also für Riesen, gemacht worden wäre.
Auf den Fellen angekommen fiel der schwere Umhang zu Boden und befreit von der Last lief sie zum Feuer und setzte sich davor. Sie zog ihre Schuhe aus und begann ihre klammen Hände und Füße zu wärmen. Die Haut spannte durch den plötzlichen Wechsel von Kälte und Wärme nur noch etwas mehr und von den Schuhen, die sie näher an den Kamin gestellt hatte, konnte man Wasserdampf aufsteigen sehen.
Fee wackelte mit ihren Zehen und war im Gesicht noch etwas röter als sonst, wenn sie sich über etwas ärgerte, wirkte aber zeitgleich glücklich. Runa hatte während dessen die Tür hinter ihnen geschlossen und damit den Winter und die Kälte fürs erste ausgesperrt. "Magst du eigentlich Kuchen? Taisenus meinte das wäre eine gute Idee, deshalb habe ich den mit Luna gebacken.", plapperte sie das erst beste daher, was ihr einfiel.
Runa

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Den Kuchen hat Runa draußen auf der überdachten Veranda stehen gelassen. Kaum die Tür geschlossen, schüttelt sie auch einmal die Kälte von sich.

Das Haus selbst ist wie ein großes L geformt. Von der Tür sieht man auf die lange Wand und auf der linken Seite macht das Haus einen Knick. Dass sich hier ein Labor befinden soll, kann man weder von Außen erkennen, noch auf den ersten Blick von Innen.
Von der Tür aus auf der rechten Seite befindet sich ein schöner, verzierter Tisch von einigen Schritten Länge. An diesem stehen 2 gemütliche Polsterstühle. Sicherlich wird dieser Platz öfter zum Essen oder Trinken genutzt.
Bevor die Felle und damit der Kamin erreicht werden, muss man einige Schritte nach links und in den Raum gehen. Halbhohe Wände rechts und links trennen den Fellraum vom großen Vorraum. Ein Fass, dass scheinbar für alles genutzt wird und ein Schuhregal stehen noch an der kleinen Holzwand. Die Wände des Hauses sonst sind alle aus Stein, nur kleine Einfassungen sind immer wieder hölzern, so die Fensterrahmen.
Direkt vor dem Kamin, der sich an der langen Wand, mittig im Zwischenraum befindet, liegen die Felle. Rotwild- und Wolfsfelle liegen dicht an dicht und bieten somit eine Kuschelinsel genau in der Wärmezone des Kamins. Rechts vom Kamin und damit links neben der hölzernen Wand steht eine Kommode. Am Kamin, über dem Sims hängt eine Zielscheibe für Messer, in der auch einige Benutzungsspuren erkennbar sind. Gegenüber der halbhohen Holzwand, neben der Felle, steht ein kurzer, massiver Tisch, auf dem sich Flaschen mit Alkohol, Gläser und Essen tummeln. Auch eine Ronja steht darauf, gibt jedoch keinen Rauch von sich. Ein kleines Küchenregal beinhaltet alles, was so nicht auf dem Tisch Platz fand.
Genau gegenüber des Kamins ist ein Durchgang, offen wie alles hier, lediglich ein Vorhang wäre vorhanden um die Sicht zu behindern, er ist aber zur Seite festgebunden. In dem Zimmer, dass in etwa genauso groß ist wie das Kaminzimmer, stehen einige massive Schränke, es liegen Felle auf dem Boden, nicht nur Rotwild- und Wolfsfelle, auch schneeweiße Felle liegen direkt am großen Doppelbett. Man erkennt dort Kleidung von verschiedenen Personen, Waffen, Rüstungen und alles, was man so an seinem Körper tragen könnte.

Fee folgend nimmt sie den Umhang auf und hängt ihn ausgebreitet über die halbhohe Wand auf der rechten Seite. "Kuchen, hu? Joa, Aelia mag den mehr, aber nette Geste. Yo." Geht bis neben Fee und hält eine Hand zu ihr runter. "Alles aus, was nass oder kalt is', sonst bist morgen krank. Ich häng's zum Trocknen auf und schau mal nach, dass ich was anderes für dich finde. Solange packst dich in die Felle ein."

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Die Kaiserliche drehte sich zu Runa um, als diese gerade den Umhang über die halbhohe Wand legte. "Also hatte ich doch recht!", rief sie kichernd und etwas zu laut. Sie hatte schon die ganze Zeit vermutet, dass Aelia eigentlich den Kuchen haben wollte. Der Schnee, welcher vom Sturz noch an ihrem Rock hing, schmolz von der Wärme des Feuers und der Stoff sog die Flüssigkeit begierig auf.
Sie zog am Ärmel ihres Hemdes und löste die Kordel ihres Rockes. Beides war fast schon zu weit für sie, so dass sie es problemlos ausziehen konnte. Sie reichte beides Runa hinauf und setzte sich dann wieder vor den Kamin. Eines der Felle warf sie über sich und rutschte noch etwas näher ans Feuer. Was für Kleider Runa wohl hatte. Sie selbst hatte die Riesin bislang nur in einem Bustier und ein wenig Fell um die Hüfte gesehen. Das konnte man in Fees Augen kaum als Kleidung bezeichnen. Schon gar nicht hier oben im Norden, wo sie doch schon im Winter auf dem Hof fror. Es würden sicher sehr lange Monate oder gar Jahre werden, die sie hier verbringen würde um von der Riesin zu lernen und mehr zu tun als ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen und einfach Dinge in ein Feuer zu werfen um zu sehen was passiert. Sie vermutete, dass war etwas, wozu sie in der nächsten Zeit kaum Zeit haben würde. Ein leises Seufzen war zu hören. Sie würde Lunas Essen vermissen und auch Shauna, die immer ein offenes Ohr für sie hatte und jeden ihrer Tränke ohne zu zögern ausprobierte. Sie hoffte, dass wenigstens eine von beiden sie einmal besuchen kam. So ganz alleine als Kaiserliche zwischen Nordmännern und Nordfrauen, die Bärte oder auch keine hatten, würde sie sich sonst wirklich einsam vorkommen.
Runa

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Die nasse Kleidung von Fee wird ausgeschüttelt und dann auf den kleinen Holzwänden verteilt. "Bin gleich wieder da." Verschwindet wieder in Richtung der Tür, geht aber an dieser vorbei in die Ecke des großen Raumes und öffnet eine Falltür. Steigt die Strickleiter dort hinab und verschwindet. Nach einigen Momenten kommt sie wieder hochgeklettert und hat ein paar Stoffkleider über die Schulter gelegt, einen weißen Fellumhang um und schiebt, bevor man ihren Kopf wieder sehen kann, ein paar Stiefel aus der Luke. Wieder rausgekrabbelt schließt sie die Luke und schnappt sie sich die Stiefel und geht wieder zu Fee rüber. "Wenn
'a wieder trocken is', nimmst den Fellumhang weiter, damit du nich' erfrierst, wenn du da drauß'n bist." Stellt das Stiefelpaar neben die Bodenfelle unter den Umhang, der zu trocknen versucht. Lässt dann ein einfaches Stoffkleid auf Fees Kopf fallen, außerdem noch eine einfache Stoffhose. "Is' wohl grad das wärmste, dass ich im Haus hab. Wenn wir Paps sehen, können wa' ihn ma' nach 'nem Mantel oder so frag'n. Sonst hab ich vielleicht noch was auf der Bank." Geht an dem Kleider-Fell-Haufen, unter dem eine Fee ist, vorbei an den Tisch und schenkt 2 Gläser voll. "Met wärmt immer gut durch, schätz aber ma' du solltest vor der Arbeit nichts trinken, müssen ma' sehen ob die im Dorf noch was anderes haben oder hier irgendwo 'ne Teekanne auffindbar is'." Lässt sich dann mit den 2 Metgläsern in der Hand schräg neben Fee nieder, seitlich zum Kamin gewandt und das tauende Bündel im Blick. Ein Glas hält sie auch in die Richtung des Berges.

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