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Eiszapfenhalbinsel » Am Eisläuferlager vor der Hochlandburg

Author: Rao
15.07.2025 10:37
Es war Nacht und während das Lager der Eisläufer nur von ein paar schwachen Feuern beleuchtet wird – wird eine der äußeren Wachen leise aufschreien.

Ein bleicher Schatten stand unweit des Lagers, mitten in der Kälte. Er stand nur da, unbedrohlich, unbeweglich. Es war einst ein kleiner Mann, vielleicht ein Erfrorener. Seine Haut war leicht durchsichtig und fahl, fügte sich in den Mond- und Sternlicht reflektierenden Schnee ein. Er hatte ein Band um das Handgelenk und daran hing eine gut sichtbare Briefrolle. Er sah niemanden an, er sprach nicht. Er stand da nur und wartete, regungslos.

Es ging schnell, dass aus einer gewissen Panik heraus die Wachen reagierten. Ob nun zuerst ein Pfeil flog oder jemand mit Axt über den Kopf erhoben auf die Erscheinung zustürmte, das war völlig unerheblich für Harek Sturmwolf. Man wird ihm sagen, dass der Untote langsam zu Pulver zerfiel, das der Wind mit sich nahm. Aber zurückblieb da dieses Papier und das sah so aus:

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Author: Sir Said, Staff Elantharil
15.07.2025 15:07
Harek steht vor dem flackernden Licht des Lagerfeuers, das Papier hält er in den Händen. Ein paar Eisläufer hatten es gesehen, aber keiner sprach ein Wort. Nur Tharun trat näher und warf einen Blick auf das Papier.

Tharun raunte: „Dat war keine Nordhexe. Nicht so. Nicht... so kalt.“

Harek lächelte schief ohne den Blick vom Brief zu nehmen.
„Ney. Des Eis, es hat viele Gesichter.“
Er macht Pause. Dann sprach er ruhig weiter.
„Se willn Treffen. Und se schickt nen Untoten, damit ey weiß, dass sie kann. Oder dass se jemanden kennt, ders kann.“

Er las nochmal langsam den Brief, fast genießerisch.
„Einladungen aus Tod und Knochen... Was für ein Geschmack.“

Tharun hob fragend eine Braue.

Harek sprach weiter ohne darauf einzugehen.
„Vielleicht will se nur redn. Vielleicht will se wissen, ob mein Blut wirklich warm ist.“
Er sah erst zu seiner Sichel, dann zu den Wäldern, die sich in einiger Entfernung nördlich befanden. Bäume, deren Shilouetten durch den Puverschnee tragenden Wind, fast wie in einer Nebelwand durchschienen.
„Oder se will rausfinden, ob se brennen kann, ohne dass se schmilzt.“

„Gehste, aye?“

Harek wurde leiser.
„Ey wär dumm, würd ey ney.“
Er trat vom Feuer zurück, seine Stimme wurde tiefer, beiläufiger. Fast warnend.
„Manchmal sin Hexen neugieriger als gesund. Und manchmal... da willst wissen, wies klingt, wenn se bitten.“




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