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Stadt des Glanzes
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An Arane Sonnenglanz und Hortas von Okram
Author:
Johann Blum
25.10.2025 13:51
An den Rat geht direkt ein Schriftstück. Es ist außen folgendermaßen beschriftet:
An die Hochwürdige Eminenz Arane Sonnenglanz,
Höchste Priesterin Avias,
und an den Ehrenwerten Hortas von Okram,
Richter des Reiches und Mitglied des kaiserlichen Rates.
Im Inneren des Schreibens steht wiederum folgendes:
Eminenz, Hochgeehrter Hortas,
mit allem schuldigen Respekt und in Anerkennung eures Vertrauens, das mir durch das Amt der Klinge des Kaisers zuteil geworden ist, erlaube ich mir, eine Empfehlung zu unterbreiten, die sowohl aus Pflichtgefühl wie aus persönlicher Verantwortung geboren ist.
Da mir die Teilnahme an den Beratungen des Rates künftig nicht immer möglich sein wird – die Aufgaben, die mir durch Beschluss desselben auferlegt wurden, führen mich oft aus der Stadt – ersuche ich um Genehmigung, eine ständige Vertreterin für jene Sitzungen zu benennen, in denen meine Stimme erforderlich, meine Gegenwart jedoch nicht gewährleistet sein kann.
Nach sorgfältiger Erwägung aller Umstände und im Bewusstsein der empfindlichen Balance, die innerhalb dieses Rates herrscht, nenne ich als meine Stellvertreterin
Sirea von Antares,
Tochter des Hochedlen Meron von Antares.
Ich bin mir bewusst, dass diese Wahl, angesichts der bestehenden Spannungen zwischen den Häusern Okram und Antares, Anlass zu Fragen geben mag. Doch bitte ich, den Kern meiner Absicht zu erkennen:
Diese Entscheidung dient nicht der Verstärkung einer Fraktion, sondern der Förderung eines Geistes, der in diesem Reich zu selten geworden ist – dem Willen einer jungen, fähigen Frau, sich aus den Schatten ihrer Herkunft zu lösen und sich durch eigenes Verdienst zu behaupten.
Weiterhin folgt diese Entscheidung natürlich auch den Auflagen von Administrator Gwellsing mir Berater aus den Häusern zu suchen. Sirea von Antares soll so eine Wahl sein.
Sirea von Antares hat in den vergangenen Monden Haltung bewiesen in einer Lage, die sie leicht hätte vernichten können. Es ist mir bekannt, dass meine frühere Verlobung mit ihr – und die Enthüllungen, die darauf folgten – ihr Ansehen wie auch ihre Zukunft schwer belastet haben.
Ich empfinde es als meine Pflicht, ihr eine neue Möglichkeit zu eröffnen, auf dass sie ihr Können, ihre Klugheit und ihren Mut zum Wohle des Reiches einsetzen möge.
Möge dies kein Zugeständnis an das Haus Antares sein, sondern ein Zeichen, dass das Reich fähige Köpfe und Herzen ehrt, gleich, ob sie Sohn oder Tochter, Adel oder Bürger sind.
Ich bitte, dass Sirea von Antares für die Dauer meiner Abwesenheit als beratendes Mitglied mit Sitz, jedoch ohne dauernde Stimmbefugnis, zugelassen werde, solange keine Einwände von Seiten des Rates vorgebracht werden.
Und da diese Angelegenheit derart ernst ist, ergeht diese Ankündigung zunächst an eurer beider Hände. Teilt mir mit, ob dies größere Probleme oder Bedenken verursachen wird.
In der Hoffnung, dass dieser Vorschlag im Sinne des Reiches und der Tugenden Avias erwogen wird, verbleibe ich mit unverändertem Respekt und der Versicherung meiner Loyalität,
im Auftrag Seiner Kaiserlichen Majestät,
unter dem Siegel Dengras,
Johann von Blum
Klinge des Kaisers, Statthalter Dengras, Waffenmeister der Silbermäntel
An Sirea von Antares geht eine Abschrift des Schreibens, das auch an Hortas und Arane ging. Doch anbei liegt folgende Nachricht:
Hochedle Sirea,
Ihr werdet von mir als meine ständige Vertreterin im Rat vorgeschlagen, wie ich es bereits angekündigt habe.
Ich tue es nicht, um Euch an Euer Haus zu binden, sondern um Euch die Freiheit zu geben, zu zeigen, was in Euch liegt.
Ihr seid in eine Welt geboren worden, in der jeder glaubt, dass Blut und Name alles sind. Ich will, dass Ihr ihnen beweist, dass das nicht stimmt.
Ich weiß, ich bin Euch manches schuldig – dies mag ein Anfang sein, es auszugleichen.
Tut, was Ihr für richtig haltet, und lasst Euch von niemandem sagen, Ihr wäret nur eine Spielfigur.
Johann
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