Scherben der Vergangenheit
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Erlendur - Auf der Suche  RSS feed
Übersicht » Die Clans des Nordens
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Erlendur



Beigetreten: 23.03.2015 11:09
Beiträge: 90
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Ein Eispfeil versenkte sich in die Stirn des Eistrolls und brachte das Ungetüm donnernd zu Fall. Einige dieser Pfeile steckten an verschiedenen Stellen im Körper der toten Kreatur. Teilnahmslos betrachtete Erlendur die Leiche und plünderte seine Habseligkeiten. Dann begann er damit, die ohnehin spärliche Kleidung des Eistrolls abzuschneiden und wegzuwerfen. Trollen stanken sowieso, aber der hier übertraf alles. Es war ein besonders großer und starker, genau das, was Erlendur wollte. Rao hatte ihn auf die Idee gebracht, tote Monster zu studieren. Zwar würde er nicht in die Haut von etwas Totem schlüpfen wollen, aber es würde zumindest sein Verständnis dieses Wesens verbessern. So drehte er mit Mühen den Troll hin und her, zog immer mal wieder einen der Eispfeile raus und betrachtete den Troll von allen Seiten. Dann begann er, mit einem Messer den Troll aufzuschneiden und sich den inneren Aufbau anzuschauen.

Es war nicht unbedingt notwendig, eine Leiche so dermaßen zu sezieren. Glaubte er jedenfalls. Bei den kleineren Tieren reichte auch eine einfache Beobachtung über lange Zeit, um sich in diese zu verwandeln. So tat er es auch bei den Trollen. Aber er wollte keinen Fehler machen und genau wissen, woher die Stärke des Trolls kam. Denn Stärke brauchte er.


Erlendur war nun öfter in der Stadt und manche hatten ihn wohl vergessen, während andere ihm immernoch mit Misstrauen oder sogar Feindseligkeit gegenübertraten. Es gab ein paar Ausnahmen, die ihm freundlich gesonnen waren, aber es waren nur wenige. In ihm brodelte Wut und auch Angst vor anderen Menschen, auch wenn er über die Jahre gelernt hatte, mit diesen Gefühlen soweit umzugehen, dass er sie nicht jedem offen zeigte. Doch sie waren da und sie trieben ihn an. Er würde schon beweisen, dass er stark sein könnte und dass er ebenfalls einen Weg findet, auf dem er etwas bedeutendes schaffen könnte. Er wollte anerkannt werden und gleichzeitig verachtete die anderen für ihre einfältige Lebensweise.

Doch manchmal musste der Zorn in ihm raus und er tötete Goblins und Trolle und Orks. Es ließ seinen Zorn abkühlen. Der Zorn war abgekühlt und dennoch fühlte er sich nicht besser. Nach einem dieser Anfälle hockte er sich in den Schnee und bat im Stillen um Vergebung bei der Schicksalsweberin. Dann sammelte er die Leichen ein, warf sie auf einen Haufen und verbrannte sie. Sie waren Gegner seines Volkes, doch Opfer seines Zorns. Sie verdienten es nicht, dass sie ruhelos würden, wie Asra es ihm einst erklärte.

Der Troll war untersucht. Wenn er sich in dieses Wesen verwandeln könnte, könnte er seinen Zorn stärker und direkter ausleben. Dann würde er sich fühlen, als würde sein Zorn von einer Bestie ausgelebt und nicht von ihm. Das würde vielleicht seine Schuldgefühle lindern.
Erlendur



Beigetreten: 23.03.2015 11:09
Beiträge: 90
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Nach der mehr als subtilen Kritik von Alvhit ließ sich Erlendur nun deutlich öfter im Tal der Hexen sehen. Er half bei der täglichen Arbeit und nahm auch bei geselligen Abenden teil. Zumindest bei denen er erwünscht war. Es hielt ihn nicht davon ab, mal ab und an zu verreisen und die Welt und die Menschen zu sehen. Vor allem die Tore des Wanderns faszinierten ihn und er erhielt immer mehr Informationen. Eine gewisse Steinformation im Tal machte ihn stutzig und er nahm sich vor, wenn er mit Alvhit wieder beisammen saß, dass er sie danach fragen würde.

Doch jetzt saß er auf einer Grasmatte im Tal und dachte nach. Über das, was er das letzte mal gelernt hatte. Verzauberungen hinterlassen Bindungen, die auch dann noch bestehen, wenn ihre Wirkung nachlässt. Nun war es sein Rätsel, herauszufinden, ob die Hexerei "Kräfte der Bestien" auf den Körper oder den Geist wirkt. Verzauberungen haften an etwas Greifbarem, also lag die Vermutung nahe, dass diese Hexerei am Körper gebunden sei. Also wirkte er es auf sich. Dabei konzentriert zu "sehen", wohin er es wirkte. Was genau das Ziel war.

Unabhängig davon, ob er es "sehen" konnte, überprüfte er seinen Körper, ob er muskulöser geworden ist oder irgendeine andere physische Veränderung ersichtlich war.
Letztendlich sprach er seinen gerade neu erlernten Zauber und brach die Verzauberung wieder. Versuchte nachzuvollziehen, was dabei geschah, es zu erkennen und zu sehen. Ein Versuch, auf zwei verschiedenen Wegen, das Anhaften der Verzauberung zu bestimmen. Beim Wirken und beim Lösen.

Dabei konzentrierte er sich auf seinen eigenen Körper, seinen eigenen Geist und wie der kühle Wind leicht seine Haare bewegte. Das kühle, feuchte Gras duftete angenehm und all dies bewirkte eine Ruhe in ihm, die er selten fand.
Sir Said

Staff Elantharil

Beigetreten: 14.12.2014 15:07
Beiträge: 306
Standort: Technik
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Erlendurs Beobachtungen sind wie folgt:
  • Er kann nicht wirklich wahrnehmen oder sehen, wohin er es wirkt.
  • Die Veränderung des Körpers ist nicht ganz so offensichtlich. Volumenzunahme der Muskulatur ist vorhanden, doch sehr gering. Es fühlt sich eher wie eine Verhärtung der Muskulatur an.
  • Sowohl beim Einsetzen des Wirkens als auch beim Brechen ist die Wirkung subjektiv nicht erfühlbar. Erst wenn er sich bewegt, nachfühlt oder etwas tut, wird er objektiv feststellen, dass er stärker ist oder eben danach wieder schwächer.
  • Erlendur



    Beigetreten: 23.03.2015 11:09
    Beiträge: 90
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    Erlendur sah dem wolkenverhangenen Mond aus dem Fenster zu. Die Nacht war sein Metier und meistens war er zu dieser Zeit wach. Es war faszinierend, wie ruhig und still und doch voller Leben die Welt in der Dunkelheit war. Doch nach seinem Erlebnis am Tor war ihm die Nacht auch nicht mehr so ganz geheuer und solange das so war, verbrachte er sie lieber in der Nähe von anderen Menschen und dort, wo es Licht gab. So saß er in dem Langhaus in der Stadt am Rande der Welt und brühte sich einen Tee in einer Kanne. Es roch herrlich nach Ingwer und schon alleine der Duft beruhigte ihn. Seine Gedanken waren gerade nicht beim Tor. Er beschäftige sich gedanklich mit seinen Erkenntnissen über die Verzauberung der Bestien, welche er beobachtet hatte. Es ergab alles einen Sinn, auch wenn er es noch nicht ganz greifen konnte. Er zweifelte ein bisschen, ob das überhaupt möglich war oder auch nur für ihn. Doch er war entschlossen, auch dieses Rätsel zu knacken, auch wenn es ihn vor eine Herausforderung stellte.

    Er nahm gerade einen Schluck seines Tees, als eine Bewegung und dann ein Gruß ihn auf einen Neuankömmling aufmerksam machte. Er sah eine Verborgene. Ihre Zöpfe hingen ordentlich geflochten vom Haut und umrahmten ein gebräuntes Gesicht, was bei diesem Volk kein ungewöhnlicher Anblick war. Erlendur lud sie ein, am Tisch Platz zu nehmen. Bot ihr Tee an, welchen sie dankbar annahm, und teilte mit ihr Brot und Salz. So war sie ein geschützter Gast und konnte sich sicher fühlen. Nach einigen Höflichkeiten erzählte er ihr von seinem Erlebnis am Tor. Er war da bislang zurückhaltender gewesen, nachdem Finn ihn so zweifelnd ansah. Vermutlich hielt ihn dieser für verrückt und so wollte er sich nicht weiter lächerlich machen. Aber bei Asra hoffte er, dass sie ihm glauben und vielleicht auch verstehen würde. Sie hörte ihm zu, auch seine Vermutung, dass es vielleicht nur an diesem einen Tore geschehen würde, da dort diese Steine leuchteten. Aber auch, dass er sich nicht sicher war. Asra fügte noch hinzu, dass bei einem der Tore ein Kult zu Werke war, einer namens "Roter Konvent", welcher wohl weltweit schon für Ärger sorgte. Sie meinte zwar, dass es nicht unbedingt die Handschrift dieses Kults war, aber die Beschreibung des Monsters würde ansonsten schon zutreffen. Nun, was es auch immer war, die beiden einigten sich darauf, gemeinsam die Tore zu erforschen und vielleicht auch die Runensteine zur Aktivierung zu finden. Asra war entschlossen, das Tor in der Wüste zu untersuchen und nach Aktivitäten zu schauen. Auch nach kurzem Protest Erlendurs, dies nicht alleine zu tun, sagte sie, dass sie nicht allein wäre und Vorkehrungen treffen würde. Er gab sich geschlagen, denn sie war in solchen Sachen viel erfahrener als er und würde schon entsprechende Vorkehrungen treffen und nicht blauäugig wie er sich davor setzen und abwarten. Wenn ihr etwas passieren würde, so verprach er, würde er nach ihr suchen. Nach kurzem Zögern, holte sie ein schwarzes Messer hervor, schnitt einen Zopf ab und gab ihn ihm. Er solle im Notfall seine Lehrerin fragen, wie sie ihn damit finden könnte. Alvhit sagte ihm schon, dass so etwas sehr mächtig sein konnte und verstand, welches Vertrauen Asra ihm da entgegenbrachte. Um dies zu beweisen und zu zeigen, dass er ein Mann von Ehre war, schnitt er ebenfalls einige Haare von sich ab und reichte sie ihr. Sie schient darüber erfreut und erleichtert und sie brach voller Tatendrang auf, noch kurz Aelia begrüßend, als jene eintrat, während Asra ging.

    Erlendur sah kurz Asra nach, sein Blick blieb dann aber bei Aelia hängen. Die blonde, wilde Haarmähne umrahmte ein hübsches und freundliches Gesicht. Kurz lächelte er und hebte eine Hand zum Gruß. Er lud sie zu einem Met ein, auch wenn er merkte, dass er nicht mehr lange wach bleiben konnte. Müdigkeit übermannte ihn mehr und mehr. Doch jetzt fasste er neue Energie und wollte diesen Moment nutzen, solange sie da war. Sie fragte ihn, was denn eine Verborgene hier wollte und letztendlich erzählte auch Erlendur ihr, was ihm widerfahren war und was er nun vorhatte. Das Gespräch, was darauf folgte, war ernüchternd und wie ein Hammerschlag für ihn. SIe warf ihm vor, dass er eine andere Person in eine unbekannte Gefahr schickte und wenn sie starb, er dafür verantwortlich sei. Dass es verrückt sei, etwas erforschen zu wollen und sich mit Gefahren anzulegen, wo man nicht wisse, mit wem oder genau warum. Sie dränge ja auch nicht in den Hain ein, nur weil ein Einhorn es massiv bewache. Nicht alles sei automatisch böse und müsse bekämpft werden. Erlendur schwirrte der Kopf. Es wunderte ihn immer wieder, dass Aelia so massiv gegen das sprach, was er tat. Es verletzte ihn auch teilweise, auch wenn er nicht wusste, warum. Er erwiderte nur, dass man nicht davon ausgehen könnte, dass alle gute Absichten hegen und dass Asra schon wisse was sie tue und es letztendlich ihre eigene Entscheidung sei, sich in Gefahren zu begeben. Er würde es ja niemanden erzählen, von dem er ausginge, dass er oder sie sich selber in das Verderben stürze. Um neue Erkenntnisse zu erlangen, müsse man eben auch Risiken eingehen. Das gespräch deprimierte ihn und alsbald stand er auf, von Müdigkeit geplagt. Die Sonne ging schon auf und er verabschiedete sich um in den Schlafsaal zu gehen. Er schlief auch bald ein.

    Ausgeruhter traf er am nächsten Abend Aelia wieder, vollkommen gerüstet und von einer Jagd wiederkehrend. Sie sprachen erstmal über alltägliche Dinge und Erlendur gab ihr, in Bezug auf ihre Knochenmaske, Knochen von Drachen, die er mal irgendwann von toten Lindwürmern genommen hatte. Als gegenleistung bat sie ihm viel von gefundenen Zeug an, doh Erlendur wollte nur Geheimnisse und Rätsel, was dazu führte, dass er eine verzauberte Waffe bekam und sie über das im Langhaus gesprochene nochmal sprachen. Es stellte sich heraus, dass Aelia garnicht so böse auf das war, was er tat sondern eher mit sich haderte. Asra, er und Rao würden sich oft in gefahr begeben für Erkenntnisse und sie konnte es nicht ganz nachvollziehen. Erlendur sagte daraufhin, dass er es tat, weil er merkte, dass es das war, was ihn wirklich fesselte und wenn diese Wesen eine Bedrohung waren, so musste irgendjemand diese Bedrohung kennen und ein Schild dafür sein. Vielleicht, so erkannte er für sich selbt und sprach es auch aus, war dies sein Weg. Geheimnisse und rätsel lüften um sie dann zu hüten, damit sie keine Gefahr für andere wären. Denn auch wenn er nicht gut mit den Menschen auskäme, so waren sie ihm doch bei weitem lieber als solche gruseligen Kreaturen und müssten beschützt werden. Was er ihr nicht sagte, war, dass er es hasste, ohne genau benennen zu können warum, dass sich immer alle auf Rao bezogen. Er schätzte seinen Rat ebenfalls, auch wenn er diesen Mann nicht durchschaute. Aber dass ihn alle als die Koriphäe des Wissens darstelten, ärgerte ihn. So freute es ihn zumindest, dass Aelia meinte, dass man mit ihm, Erlendur, wenigstens noch normaler reden konnte. Letztendlich stand sie vor einer Entscheidung: Sich ihm und anderen Suchern nach Wissen als Abenteurerin anschließen oder weiter das sorglose und ruhige Leben einer Schankmaid führen. Erlendur hoffte, dass sie ihr Potenzial entdecken und ihn unterstützen würde, was auch seine Abschiedsworte an sie waren.

    Erlendur sammelte seine Gedanken. Er musste ein wenig sortieren, bevor er Alvhit seine Fragen stellte. Sie war eine geduldige Frau, aber wenn zu verworren Fragen stellte, konnte auch sie ungehalten werden. Jedenfalls machte er sich alsbald in das Tal der Hexen auf. Dort fühlte er sich sicherer und außerdem war es dort ganz angenehm. Er half wieder bei täglichen Arbeiten aus, grub die Latrine neu aus und versuchte ein Brot zu backen, was ihm gänzlich misslang.
    Erlendur



    Beigetreten: 23.03.2015 11:09
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    Nachdem er von Tara Christines Glas erhielt und es mit seinem eigenen austauschte, damit es nicht auffiel, dass er es mitnahm, machte er sich auf den Weg. Kaum war die Taverne verlassen, fiel die Maske ab und er blickte zornig in die heraufkeimende Dunkelheit der Nacht und marschierte in den Wald. Er war zornig über die Arroganz dieser Christine, über ihre Anmaßungen und dass sie so überheblich und beleidigend mit Aelia umging. Er selber konnte es nicht genau benennen, doch er war wütend. Es war unklug, was er vorhatte, sagte eine leise Stimme im Hinterkopf, doch er verdrängte sie schnell. Er wusste auch nicht, wie man es genau machte, aber es war ihm egal. Er würde es tun.

    Im Wald angekommen stellte er den Rest des Glases auf den Boden, hockte sich daneben. Er hoffte, dass genug Speichel übrig war, damit die Verbindung stark genug war. Er griff sich aus einem Beutel Kristallsalz, eine Phiole Rattenblut und aus dem schattigen Moos nahe des Tümpels eine Kröte. Er konzentrierte sich auf Christines Äußeres, ihr Bild und auf seinen Zorn, nahm ein Messer, stach der Kröte die Augen aus, sodass sie in seine Hand fielen und tötete sie dabei. Während sie starb sprach er die Worte NAUDHIZ URU und richtete die Worte auf das Glas mit Christines Speichel, sein Ziel fokussierend auf die Verbindung zwischen diesem und ihr selbst. Die Überzeugung aufrecht erhaltend, dass die beiden Teile eins seien.

    Er saß noch eine Weile so da und versuchte herauszufinden, ob es geklappt hatte.
    Erlendur



    Beigetreten: 23.03.2015 11:09
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    Nach dem Gespräch mit Aelia, Merit und Fjondri packte er seine wenigen Habseligkeiten und machte sich auf den Weg in das Tal der Hexen. Er wollte dort einige Zeit verbringen, um das Ritual für die Tore des Wanderns vorzubereiten. Auch wollte er die Gesellschaft der Hexen in Anspruch nehmen und sie nicht vernachlässigen. Für einige Zeit würde er sich aus den belangen der Stadt raushalten. Alle wichtigen Geschäfte hatte er Fjondri übertragen er würde es in seiner Abwesenheit sicherlich gut machen.

    Er schaute sich nochmal um, dann machte er sich an den Aufstieg in die Wolfszahnkette um das ferne Tal der Hexen zu erreichen.
    Erlendur



    Beigetreten: 23.03.2015 11:09
    Beiträge: 90
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    Mit blassen Händen führte er ein nasses, kühles Tuch an seine fiebrig heiße Stirn. Er lag in seinem Haus im Bett und fühlte sich elend. Froh war er, dass er es noch schaffte, die Schiffahrt zu überstehen. In seiner Verfassung war die glatte See mit der herabprallenden Sonne anstrengend gewesen und er hatte sich nur unter Deck aufgehalten und so gut wie nichts gegessen. Er zwang sich dazu, zu Hause einen Apfel zu essen, doch der größte Teil des angeknabberten Obstes lag noch auf dem Tisch. Er hätte mit der Suche nach dem passenden Ort aufhören sollen, als er ihn fand und nicht noch den Sumpf ein bisschen erforschen gehen. Dieses feuchte Gebiet empfand er als interessant, aber anscheinend hatte er sich beim Kampf mit einem dieser Leichname zu sehr angestrengt oder es war etwas anderes, was ihn so erhitzte. Fjondri hatte dies auch mal.

    Er warf sich eine Weile hin und her, die Decke seines Bettes immer wieder zurückschlagend, bis er irgendwann unruhig einschlief.

    Er träumte.

    Erlendur stand wieder im Tal der Hexen, der Duft der Bäume und das Rauschen des Windes in deren Kronen brachte ihn zum Lächeln. Die Sonne schien ihm ins Gesicht. Hier hatte er viel Zeit verbracht, der Natur gelauscht und sie beobachtet und gelernt. Vieles beruhte auf Gegenseitigkeit in dieser und manchmal war es ganz einfach, irgendetwas darin zu sehen oder zu erkennen. Er fühlte sich wohl hier und setzte sich nieder. Der Mond schien hell und war sehr groß, zu groß. Erhellte die finstere Nacht und an den Rändern des Lichtscheins waberten Tentakel und Schatten huschten von einem Baumschatten zum nächsten. Erlendur wurde unruhiger, von einer unbestimmbaren Furcht ergriffen.

    In dieser Lichtung wo er war, standen plötzlich andere Menschen im Kreis und fassten sich an den Händen. In der Mitte ein Becken mit silbrigen Wasser und Kerzen drumherum. Er sah in das Becken und sah Gestalten darin. Er sah dichter hinein um sie zu erkennen. Eine dieser Gestalten in dem Becken wendete sich ihm zu und sah ihn an. Alvhit sah ihm entgegen und sie griff durch das Becken mit klauenartigen Fingern nach ihm und zog ihn hinein. Er sank tiefer und tiefer und während er versuchte hochzuschwimmen, griffen lange dunkle Tentakel nach ihm, umfingen ihn und zogen ihn tiefer. Sein Blick war nach oben gerichtet, während er erfolglos dagegen ankämpfte und sah den großen silbrigen Mond über sich, als würde dieser zuschauen und sonst nichts.


    Sein Schlaf war unruhig und dieser Albtraum war möglicherweise nicht der einzige. Seine Haut war schweißüberströmt und sein überhitzter Körper gönnte ihm keinen friedlichen Schlaf, holte seine Ängste hervor.
     
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