Harek steht vor dem flackernden Licht des Lagerfeuers, das Papier hält er in den Händen. Ein paar Eisläufer hatten es gesehen, aber keiner sprach ein Wort. Nur Tharun trat näher und warf einen Blick auf das Papier.
Tharun raunte: „Dat war keine Nordhexe. Nicht so. Nicht... so kalt.“
Harek lächelte schief ohne den Blick vom Brief zu nehmen. „Ney. Des Eis, es hat viele Gesichter.“
Er macht Pause. Dann sprach er ruhig weiter. „Se willn Treffen. Und se schickt nen Untoten, damit ey weiß, dass sie kann. Oder dass se jemanden kennt, ders kann.“
Er las nochmal langsam den Brief, fast genießerisch. „Einladungen aus Tod und Knochen... Was für ein Geschmack.“
Tharun hob fragend eine Braue.
Harek sprach weiter ohne darauf einzugehen. „Vielleicht will se nur redn. Vielleicht will se wissen, ob mein Blut wirklich warm ist.“
Er sah erst zu seiner Sichel, dann zu den Wäldern, die sich in einiger Entfernung nördlich befanden. Bäume, deren Shilouetten durch den Puverschnee tragenden Wind, fast wie in einer Nebelwand durchschienen. „Oder se will rausfinden, ob se brennen kann, ohne dass se schmilzt.“
„Gehste, aye?“
Harek wurde leiser. „Ey wär dumm, würd ey ney.“
Er trat vom Feuer zurück, seine Stimme wurde tiefer, beiläufiger. Fast warnend. „Manchmal sin Hexen neugieriger als gesund. Und manchmal... da willst wissen, wies klingt, wenn se bitten.“
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