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Wie konnte die Riesin nur so herumlaufen? Noch während sich Fee darüber wunderte und überlegte eine Frage dazu zu stellen oder darauf zu antworten, wurde sie unter einem Berg aus Fell begraben. Wo sollte sie denn auch warme Kleider her bekommen? Ewald war nicht anzutreffen und sonst kannte sie keinen Schneider. Nachdem sie sich aus dem Fell befreit hatte hörte sie noch die sich entfernenden Schritte und etwas von Flaschen, die besorgt werden sollten. Sie war froh, das Johann ihr die Flaschen mitgebracht hatte. Ein Kamin klang gut und Wäre noch besser, aber der Weg dahin war noch kälter als der Weg zum Feuer? Fee hätte gerne ernsthafte Zweifel angemeldet, dass dies überhaupt möglich war, aber die Riesin machte damit wohl keine Scherze. Das sie ihr überhaupt einen Umhang übergeworfen hatte war schon fast zu freundlich. Also machte Fee das beste daraus und mummelte sich in den Umhang und an das Feuer, der Versuchung wiederstehend herauszufinden was passierte, wenn man Bärenfell in ein Feuer warf. Aus irgendeinem Grund hatte sie das Gefühl in diesem Fall wohl auch herauszufinden, was passieren würde, wenn man eine Feuerfee in ein Feuer warf, in dem zuvor ein Bärenfellumhang gelandet war und nach der anfänglichen Freundlichkeit, sollte sie besser nicht riskieren alles wieder kaputt zu machen. Langsam wurde es wärmer unter dem Umhang, während Fee darauf wartete, das klirren von Runas Tasche mit den Flaschen zu hören und den Ort kennen zu lernen, wo sie wohl einige Zeit verbringen würde. Oder wollte Runa sie etwa Mitten in einer eisigen Schlucht aussetzen? Fee kam nicht dazu den Gedanken zuende zu denken...
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Vor Schreck vergaß sie fast einen Augenblick zu zittern, als Runa sie ansprach. Sie hatte wahrlich nicht die beste Kleidung für diesen Ort ausgewählt. Bei drei Kleidern die sie besaß war es kaum verwunderlich, dass keines davon dazu gedacht war im eisigen Norden getragen zu werden. Natürlich war sie noch nicht erfroren, deshalb zitterte sie doch so wie Espenlaub. "Darum bin ich doch an dem Feuer... so eins sollte hier überall brennen mit nicht mehr als zehn Schritten zwischen ihnen. Dann wäre es auch nicht so kalt hier.", setzte sie an sich zu beschweren. Natürlich konnte man nicht den ganzen Weg so ein Feuer brennen lassen. So viel Holz würde man vermutlich nicht einmal haben, wenn man alle Wälder im Kaiserreich abholzte und mit den verhassten Schiffen in den Norden brachte. "Ich habe gemacht was ihr wolltet und war bei Amin in der Wüste und er hat mich untersucht. Und ich habe euch Kuchen mitgebracht wie Taisenus vorgeschlagen hat.", plapperte sie dann, von einem Bein auf das andere tretend weiter. "Und wenn es hier keinen wärmeren Ort gibt, dann kann man ihn nicht mehr essen. Es sind sogar Erdbeeren drin die Aelia haben wollte." Fee hob den Korb mit dem Kuchen an und zitterte dabei nur noch mehr. Ihr Hände waren inzwischen leicht gerötet und die Haut spannte unangenehm bei jeder Bewegung. "Luna hat ihn mit mir gebacken und ich habe ihn für euch mitgebracht, weil ich fragen wollte ob ihr mir das alles richtig beibringen könnt."
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Von einem kalten Empfang und einer verlorenen Fee Den Korb mit dem Kuchen hatte sie sicherheitshalber unter Deck gelassen. Warum nur musste sie mit einem Schiff fahren. Hätte man denn nicht auch eine Brücke in den Norden bauen können, so wie in das Nebelland? Dann hätte sie einfach über die Brücke laufen können oder mit einer Kutsche fahren. Das wäre deutlich angenehmer gewesen als Stundenlang ihren Mageninhalt von sich zu geben. Sie hatte versucht etwas zu essen, aber schon nach wenigen Bissen hatte ihr Magen erneut zu rebellieren begonnen. Und so sah sie recht blass aus, als das Schiff sich dem Hafen der Eiszapfenhalbinsel näherte. Bei dem Namen hatte Fee zuerst an einen Eiszapfen gedacht, wie er im Winter vom Dach des Hofes hinab hing. Oder an eine Insel von deren steiler Küste Eiszapfen herab hingen. Zu ihrer Enttäuschung war das was sie sah weder das eine noch das andere. Sie würde auf jeden Fall fragen müssen, warum dieser Ort Eiszapfenhalbinsel hieß. Was sie außerdem bemerkt hatte war, dass es immer kühler geworden war. Mit ihrem roten Kleid und dem roten Umhang war sie eher sommerlich angezogen, auf jeden Fall nicht ausreichend warm, wie sie wohl in nicht all zu ferner Zukunft feststellen würde. Der Hafen kam näher, die Matrosen riefen sich Kommandos zu und bereiteten das Anlegen vor. Fee verschwand mehr taumelnd als gehend und sichtlich blasser unter Deck. Fester Boden unter den Füßen, darauf freute sie sich. Schiffe waren einfach wirklich nicht ihres. Sie war doch sichtlich erleichtert, als sie die Planke hinab stieg und erschrocken, als sie bemerkte wie viel kühler es hier doch war. Schneeflocken fielen vom Himmel herab und legten sich auf ihre Hutkrempe. Irgendwie sahen alle Nordmänner grimmig aus und riesig im Vergleich zu ihr. Ein wenig einschüchternd gar, wie sie mit ihren Äxten herumliefen, von denen Fee wohl behaupten würde, sie wären mindestens so groß wie sie selbst gewesen. Ein Windstoß fuhr unter ihren Umhang und machte ihr die schneidende Kälte an diesem Ort nur um so mehr bewusst. Sie hätte fragen sollen, was sie genau erwarten würde. Sie hielt den Umhang mit der rechten fest, ihre Hand schmerzte bereits von der Kälte ihre zähne klapperten und ihre Lippen wurden allmählich blau. Eine Farbe die ihr mindestens so schlecht zu Gesicht stand wie grün. Ein wenig verloren lief sie herum, bis sie das große Feuer entdeckte. Zumindest etwas Schönes hatte sie an diesem Ort also gefunden. Ein riesiges Feuer, die Flammen schlugen mindestens so hoch wie sie und verbreiteten eine angenehme Wärme um sich herum. Vielleicht war dort auch jemand der keine feengroße Axt trug und grimmig drein blickte, den sie nach der gemeinen, riesigen Riesin fragen konnte, nur halt nicht mit diesen Worten.
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Das hatte wieder einmal länger gedauert, als es hätte dauern müssen. Zum einen lag es vermutlich daran, dass Fee so wie immer viel zu viele Sachen gleichzeitig gemacht hatte und am Ende würde ein neutraler Beobachter wohl sagen, sie hätte vieles getan, aber nichts was sie hätte tun sollen. Seit sie aus dem Süden zurück waren, war Fee viel mehr auf dem Hof. Wenn sie früher immer nachdem sie mit dem Stall und dem Feld fertig war ausgezogen und hatte die Wälder und Wiesen unsicher gemacht, war sie nun eigentlich gar nicht mehr fort gewesen, von gelegentlichen Ausflügen in die Stadt einmal abgesehen. Manchmal begleitete sie Luna und trug Getreide zur Mühle und Mehl zurück zum Hof. Sie hatte sich noch keinen Namen für den Trank überlegt, der sie mehr tragen ließ als sie sonst tragen konnte. Vielleicht ein Tragetrank. Das klang eigentlich ganz gut und beschrieb, was der Trank in ihren Augen machte. Shauna hatte sie nur einmal angetroffen und auch Caspar war nicht mehr in der Stadt gewesen, seit sie zurück gekommen war. Und die gemeine riesige Riesin? Die hatte sie auch nur einmal gesehen und da hatte sie gesagt bekommen, sie müsste in den Norden fahren. Fahren... mit dem Schiff... Fee hasste Schiffe und Luna würde sie sicherlich nicht begleiten. Aber all das lag ohnehin in weiter ferne ohne einen Kuchen, von dem Fee noch immer glaubte, dass eigentlich viel mehr Aelia den Kuchen haben wollte als Runa. Um so überraschter war Fee, als sie in den Gastraum kam und Luna sie hinter die Theke rief. Sie wollte mit ihr backen. Also Luna wollte backen, denn wenn sie Fee nicht tatkräftig unterstützt, oder besser gesagt den Kuchen gebacken hätte, wäre wohl nichts essbares von den Zutaten übrig geblieben, denn wie Fee feststellte: Wenn man einen Kuchen nur lange genug in einem heißen Ofen schiebt, wird er schwarz und schmeckt nicht mehr. Schlussendlich war ein essbarer Kuchen fertig und Fee freute sich schon darauf ihn zu probieren, nur durfte sie es nicht. Mit einem Schmollmund fragte sie nach dem Grund und wollte gerade anfangen zu diskutieren oder einfach nur zu reden damit sie Kuchen essen konnte um sie vom reden abzuhalten, als Luna sie daran erinnerte, weshalb sie überhaupt einen Kuchen backen wollte. Der Kuchen musste in den Norden gebracht werden und zu ihrem Schreck, hatte Luna Fee dafür auserkoren. Der Norden, das bedeutete eine Schifffahrt und wenn es etwas gab, was Fee hasste, dann war es eine Schifffahrt. Fast noch mehr, als wenn man sie ignorierte oder sie als dumm beschimpfte. Luna musste einiges an Überredungskunst aufbringen um Fee dazu zu bewegen das Schiff zu betreten. Einfacher wäre es wohl gewesen sie zu verschnüren und einfach auf das Schiff zu setzen. Aber am Ende des Tages war Fee auf einem Schiff mit einem Korb in dem ein Kuchen darauf wartete von ihr an eine gemeine, riesige Riesin übergeben zu werden, die sie dann nicht mehr gemeine, riesige Riesin nennen durfte. Aber nur, wenn diese sie nicht als menschliche Fackel bezeichnete, dass schwor sie sich. Es hatte einen Grund, weshalb Fee Schiffe nicht mochte. Eigentlich sogar zwei, aber dass sie an Bord kein Feuer machen durfte und auch nichts in eine Flamme halten, das hatte ihr Luna mehr als nur deutlich gemacht. Fee konnte nicht schwimmen und sicherlich würde sie einfach über Bord geworfen werden, wenn man glaubte sie würde das Schiff anzünden. Also hielt sie ihre Laterne fest umklammert und versuchte sich irgendwie abzulenken. Luna hatte sie nicht begleitet und damit fehlte ihr jemand, mit dem sie sich die Fahrt über unterhalten konnte. Also jemand der ihr zuhörte, denn außer Luna hatte wohl niemand die Geduld eine ganze Schifffahrt Fees Geplapper zu ertragen, oder die Fähigkeit es einfach über sich ergehen zu lassen. Das Schiff hatte den Hafen kaum verlassen, als Fee einen weiteren Grund fand, der sie Schiffe noch mehr verabscheuen ließ. Ohne die Ablenkung bemerkte ihr Magen, dass so ein Schiff auf den Wellen doch schaukelte. Das flaue Gefühl wollte auch nicht mehr verschwinden und so hing Fee die meiste Zeit mit sprichwörtlich grünem Kopf, einer Farbe die ihr nun so gar nicht stand, über der Reling. Allerdings hatte sie schon wenige Stunden nach der Abfahrt eigentlich nichts mehr in ihrem Bauch, was sie hätte von sich geben können.
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Ich kopiere mal meinen Beitrag aus dem Wiki hier mit rein, damit alles auf einem Fleck ist. Das macht die Diskussion einfacher und man kann auf die Antworten eingehen. Sieht so erst einmal sehr Interessant aus, nicht nur aus Handwerker, sondern auch aus Kriegersicht. Es behebt unter anderem auch das Problem, dass viele eine Waffe aus einem Metall haben und vielleicht noch einmal aus einem anderen. Es macht jede Waffe/Rüstung einzigartiger und lässt sich für jeden Krieger individualisieren, bzw. für jede Situation ist eine andere Waffe sinnvoller. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen für Jagden mit Johann eher Waffen zu verwenden, die "Unscheinbarer" sind, während ich, wenn ich alleine unterwegs bin, eher "Verteidigende" oder "Angenehme" Waffen nutzen würde. Ich denke was auch wichtig für die bestehenden Schmiede ist, ist die Tatsache, dass sie durch die Umstrukturierung nichts verlieren. Zumindest grob überdacht, dürfte sich das Angebot bei keinem verringern, sondern eher sogar vergrößern. Bei den Eigenschaften der Waffen und Rüstungen finde ich "Lehrend" nicht wirklich gut, einfach weil es anregt mit der Waffe möglichst oft und lange auf schwache Gegner einzuhauen und irgendwann uninteressant ist. Ich mag es ehrlich gesagt, dass es eigentlich leichter ist die Skills durch RP, als durch Anwendung zu steigern. Vielleicht eher so etwas wie "Inspirierend" +1% Chance den nächsten Schlag schneller auszuführen/Absorbtion beim nächsten Treffer zu erhöhen.
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Schließe mich an, bin Sonntag bis Mittwoch im Kurzurlaub 
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Ein schwerer Fall von nett gesagtem Schwachsinn - Manchmal Genial, nur nicht immer offensichtlich Gut drauf war Fee schon seit einigen Tagen nicht mehr. Sie war viel schweigsamer als sonst, brummig und hätte am liebsten ganz viel Krach mit Krachtränken veranstaltet, doch die durfte sie ja nirgendwo mehr herstellen. Also zog sie nach der Arbeit im Stall und auf dem Feld los und suchte in den Wäldern, Flüssen und auf den Wiesen Dinge die sie noch nicht kannte. Nunja sie fand etwas, doch damit wollte sie eigentlich garkeine nähere Bekanntschaft machen. Pfeile waren zwar schön anzusehen und wie sie von Finn wusste, brauchte er auch manchmal Dinge wie Säure für diese, aber wenn sie in ihre Richtung geschossen wurden, war die Fee ganz und garnicht davon angetan. Noch viel weniger, wenn die Hand, welche den Pfeil auf die Sehne legte nur aus Knochen bestand, ein weiteres Skelett ebenfalls einen Bogen spannte und dann auch noch Flüche in ihre Richtung ausgesprochen wurden, die sie nicht verstand. Zu ihrem Glück war sie nicht allein auf der Straße. Die berittene Patroullie machte mit den Untoten kurzen Prozess. Die Feuerfee war eigentlich nur zwei Schritte neben dem Weg gelaufen, doch die Untoten waren an diesem Tag ganz besonders nah an den gepflasterten Weg nahe der Kapelle gekommen. Für die Reiter waren die Pfeile der Skelette und die Kräuter, die der untote Magier bei sich hatte offenbar nicht interessant, doch da sie weit und breit keine weiteren Untoten erblicken konnte, siegte die Neugierde. Sie musste einfach nachsehen ob diese Wesen etwas bei sich hatten, was sie noch nicht kannte. Alles was sie fand, war ihr bereits bekannt, aber Knoblauch war zumindest nützlich und Knochenmehl konnte man auch für Dünger verwenden. Auf ihrer Wanderschaft war dieses noch das aufregenste, was ihr passierte. Eigentlich wollte sie nur alles zu Kiana bringen und dann zum Hof zurück gehen, doch als sie das Feuer auf der anderen Seite des Flusses erblickte, musste sie einfach etwas dort hineinwerfen. Wobei nur etwas hineinwerfen, war ja schon fast langweilig. Die Fee hockte sich vor das Feuer und überlegte, was von dem was sie gefunden hatte könnte sie in das Feuer geben und entschied sich schlussendlich für das Knochenmehl. Knochen die sie zermahlen konnte hatte sie noch genügend bei Kiana. Es war nicht viel was sie hatte, vielleicht drei mal soviel wie sie für Dünger verwendet hatte, aber mit dem abwiegen nahm sie es für gewöhnlich ja ohnehin nicht so genau. Sie umgriff das Mehl mit ihrer Hand, führte diese an ihren Mund und bließ das Knochenmehl wie durch ein Blasrohr in das Feuer. Der Gestank war fürchterlich und der Rauch biss in ihren Augen. Sie tränten fürchterlich und waren durch die Reizung in kürzester Zeit gerötet, doch die Fee war begeistert! Andere hätten dies vermutlich als uninteressant empfunden, doch wenn etwas derart stank, wenn man es verbrannte und der Rauch so in den Augen brannte, fehlte nur noch dass es geknallt hätte und die Fee wäre vollkommen hin und weg gewesen. Nasses Knochenmehl erzeugte nicht ganz den Effekt, den sie erhofft hatte, aber vielleicht würde ja etwas interessantes passieren, wenn sie das Knochenmehl mit Vulkan- und Schwefelasche vermischen würde. Dafür musste sie allerdings zu Kiana gehen und dann alles hinauf zu Abelina bringen um es zusammen zu mischen. Sie vermutete das es dann nicht nur rauchen und stinken würde, sondern zu einer Art Stichflamme kommen würde. Ob das wohl gefährlich war? Fee wischte die Bedenken beiseite, schließlich könnte zum Rauch und Gestank auch noch Feuer hinzu kommen! Als sie das Zunftgebäude betrat, traf sie auf Ewalt. Sie hatte ihn um ein paar Handschuhe gebeten. Irgendjemand hatte ihr einmal gesagt, dass sie diese tragen sollte, wenn sie mit Säure arbeitete, aber Fee konnte sich bei besten Willen nicht mehr daran erinnern, wer ihr dies wann gesagt hatte. Von der Wichtigkeit sich an das "Wer" zu erinnern, stand es bei Fee in etwa so hoch, wie eine bärtige Nordfrau zu finden. Sie wusste, dass es keine gab, aber es machte ihr Spaß die Nordfrauen damit zu ärgern und die Nordmänner zum lachen zu bringen, wenn sie darüber sprach. Außerdem war es immer eine Möglichkeit unbekannte Männer und Frauen aus dem Norden anzusprechen und sie dann nach etwas zu fragen, was die Fee noch nicht kannte, wenn sie erst einmal mit ihr darüber diskutierten, das es soetwas garnicht gäbe oder doch. Die Handschuhe, die sie von Ewalt bekam waren schwer. Ewalt hatte Nieten daran angebracht, was diese unhandlich machte und für arbeiten mit Phiolen und Gläsern eher ungeeignet, aber das konnte Fee ihm so nicht sagen. Es hätte ihn sicherlich verletzt und er war so stolz darauf ihr die Handschuhe gegeben zu haben. Ob Nieten eine gute Idee waren, wenn sie mit Säure arbeitete? Fee glaubte es nicht. Die Nieten gingen schließlich durch das Leder hindurch und damit konnten auch die Flüssigkeiten an diesen Stellen sicherlich viel leichter in das Handschuhinnere gelangen. Fee würde die Handschuhe aus Pferdeleder wohl erst einmal anziehen und schauen, ob ihre Hände darin nicht nass wurden, wenn sie diese in ein Wasserfass tauchte. Und dann gab es ja immernoch die Möglichkeit, dass das Leder garnicht geeignet war um Säure abzuhalten oder das die Säure die Nieten auflöste, wie es bei dem Zinn passiert war. Das waren mehr Gedanken, als sich Fee jemals über einen der Tränke gemacht hatte, die andere so bereitwillig getrunken hatten. Aber bevor sie das alles in Angriff nehmen konnte, mussten ihre Augen aufhören zu tränen, dann musste sie die Handschuhe ausprobieren und erst dann würde sie sich daran machen das Knochenmehl mit angereichertem Schwefel zu vermischen.
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Wie ein bockiges Kind... Eigentlich war das ein schöner Tag gewesen. Sie hatte gut geschlafen und war irgendwann schlaftrunken aufgewacht. Jemand der sich zuvor beim Schlafen beobachtet hätte und sie kannte, würde vermutlich nur den Kopf schütteln, denn nicht einmal während sie schlief hielt sie die Klappe. Die Worte und Satzteile als solche ergaben kaum einen wirklichen Sinn, aber gehört hatte sie ohnehin niemand. Luna arbeitete gerade in der Küche, als Fee aufschreckte, weil sie glaubte jemand würde ihr ihre Laterne klauen, die sie wie andere Kinder normalerweise eine Puppe halten würden, im Arm gehalten hatte. Da sie nun schon einmal wach war, konnte sie sich auch gleich ans Tagewerk machen. Die Pläne erzählte sie dem Kaminfeuer, denn Luna bemerkte sie nicht einmal, als sie noch immer nicht wirklich wach und zwei Stühle am Tisch anstoßend zur Seitentür torkelte. Zumindest konnte ihr niemand vorwerfen sie wäre nicht rücksichtsvoll den möglicherweise schlafenden gegenüber, denn die Tür öffnete sie leise, allein geschlossen wurde sie eher feuerfeentypisch. Nachdem sie die Tiere versorgt und den Stall ausgemistet hatte, sie hatte sogar einige Hühnereier gefunden und ohne sie zu zerbrechen in die Kiste gelegt, brach sie zu ihrer Suche auf. Viel fand sie nicht, nur Dinge die sie schon kannte oder für die sie keinerlei Verwendung hatte. Ewalt würde sich zumindest freuen, dass er nur dem Weg folgen musste um Flachs oder Leinen zu finden. Selbst baumwolle fand sie, als sie an dem eigentlich verbotenen Ort herumwanderte. Ganz besonders freute sie sich über die weißen Blüten, die sie an einer Küste auf dem Wasser entdeckt hatte. Lotos wurden sie genannt, soviel hatte man ihr immerhin verraten. Es war schon wieder Abend als die Fee, mit ihrer hin und her schwingenden Later in der einen und ihrem Kräuterkorb in der anderen Hand, durch das Stadttor schlenderte. Auch wenn sie nichts gefunden hatte, was sie noch nicht in irgendein Feuer geworfen hatte, war sie glücklich. Sie ahnte noch nicht, das sich ihre gute Laune in Kürze einfach in nichts auflösen würde. Fee hatte das Zunftgebäude kaum betreten, als sie auch schon begann Kiana, ob diese nun zuhörte oder nicht, von ihrem Tag zu erzählen und zu berichten was sie gefunden hatte. Die riesige Riesin hatte sie erst garnicht bemerkt. Da diese gerade vor Kiana stand, musste Fee wohl oder übel warten. Thavro wusste schließlich garnicht wo Fee alles hingeräumt hatte. Böse Zungen würden behaupten, dass Fee es selbst nicht wüsste und wären damit, zumindest für Außenstehende, näher an der Wahrheit als das für jemanden der Krachtränke hergestellt hatte gut war. Das letzte mal als Fee die Riesin namens Runa getroffen hatte, war diese noch geduldig und freundlich gewesen. Sie hatte ihr zwar nicht verraten was der Trank machte, den sie mehr durch Zufall als durch Wissen hergestellt hatte, aber das war Fee auch fast egal gewesen. Doch heute war Runa anscheinend mit dem falschen Bein zuerst aufgestanden, denn die schlechte Laune war wie eine Gewitterwolke und sollte sich, Fee hatte es inzwischen vermutlich mehr als nur verdient, über der Kaiserlichen entladen. Aus einigen Abstand betrachtet hätte man auch sagen können, das Runa versuchte Fee den Kopf gerade zurücken und eigentlich grenzte es an ein Wunder, dass sie zu diesem Zweck nicht selbigen zuerst vom Körper trennte. Es wäre die weniger nervenraubende Möglichkeit. Runa versuchte es mit Argumenten, doch für Fee, die für sie vollkommen unvermittelt das verdiente Opfer dieses Ausbruchs wurde, waren es anklagende Worte. Runa machte mitten im Zunftgebäude rund, sagte ihr das sie froh sei, dass Fee keine Alchemistin der Zunft sei, drohte ihr sogar. Fee musste sich zwar eingestehen, dass Runa recht hatte, dass das was sie tat eigentlich gefährlich war und sie keine Ahnung hatte warum etwas passierte, aber das konnte sie nicht. Also tat sie das, was jedes Kind tun würde. Sie verschloss sich, argumentierte nicht mehr, sondern warf Runa lediglich vor das alles nur zu sagen weil sie größer war und das sie sie einfach nicht verstehen könnte. Das ganze in einer Lautstärke, dass jeder im Raum es auch hören musste. Sie hatte eine Trotzhaltung eingenommen, war bockig wie ein Kind und als Runa sich dann auch noch einfach um Shauna kümmerte als den Streit, von dem Fee wusste, dass sie ihn eigentlich schon lange verloren hatte, es sich aber nicht eingestehen wollte, hätte sie ihr am liebsten einen Krachtrank in die Tasche gesteckt. Statt dessen stampfte sie wütend mit dem Fuß auf und ging dicht an Rune vorbei, um sie beim verlassen des Zunftgebäudes anzurempeln. Unverantwortlich wie Runa ihr hinterherrief, wobei Fee sich selbst dabei mehr weh getan hatte als die Riesen, da diese viele Dinge bei sich trug, die hätten kaputt gehen können. Doch da war Fee schon aus dem Gebäune und stampfte wütend und den Tränen nah in Richtung Hof davon. Sie nahm keine Rücksich darauf ob jemand schlafen könnte, zog die Tür krachend hinter sich zu, stellt die Laterne ab und warf sich auf die Kissen vor dem Kamin. Wie oft sie mit ihren kleinen Fäusten auf das Kissen schlug zählte sie nicht, Tränen rannen ihr über die Wangen. Runa hatte in fast allen Punkten recht. Was Fee tat war gefährlich und unverantwortlich und vermutlich sollte man dem Einhalt gebieten und verhindern, dass sie an weitere gefährlichere Materialien gelangte. Wenn überhaupt vermutete Fee nur Dinge, von Wissen konnte man eigentlich nicht sprechen, da ihr nie jemand etwas beigebracht hatte seit sie auf der Lichtung aufgewacht war und an alles was davor war, konnte sie sich kaum erinnern. Die Krachtränke waren eine Erinnerung, die ihr kam als sie die Schwefel- und Vulkanasche erstanden hatte. Aber warum diese so reagierten, wie sie es taten, wenn man sie mit in Wasser gelöstem Salz erhitzte, wusste sie nicht. Runa wollte von ihr wissen, welche Wirkung Brennesselblätter hätten, doch nicht einmal das, konnte Fee ihr beantworten. Irgendwann war die Fee zu erschöpft um weiter auf das Kissen einzuprügeln. Die Tränen waren schon lange versiegt und sie schlief ein.
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... niemals besitzen sollte. Und was wohl geschicht, wenn diese trotzdem in ihren Besitz gelangen. Fröhlich kichernd saß die Fee mit ihrer Habe in Lunas Taverne. Den Tisch hatte sie abgeräumt und tief in der Nacht schliefen ja eigentlich alle anderen sowieso. Sie hatte Luna versprochen nichts mehr in dem Hof zu mischen und zu verbrennen. Das hatte Luna auch noch dem Mann und Aelia sagen wollen, aber dummerweise war ihr die Fee bei Aelia zuvor gekommen und hatte ihr selbst gesagt das Luna ihr verboten hatte etwas zu mischen oder zu verbrennen, obwohl sie das eigentlich garnicht hätte machen müssen. Zu ihrem Glück hatte Luna jedoch nicht verboten das sie hier darüber nachdenken durfte, was sie mit all den Dingen die sie gefunden hatte tun könnte. An und für sich waren all diese Dinge erst einmal ungefährlich, so wie sie jetzt vor ihr auf dem Tisch ausgebreitet lagen. Nur das Kuhhorn lag nicht auf dem Tisch, sondern diente ihr wie so oft, wenn sie angestrengt nachdachte, als Hilfe sich am Kopf zu kratzen. Sicherlich könnte sie mit all den Dingen noch ganz andere Sachen machen, wenn sie darüber wirklich angestrengt nachdachte und herumexperimentierte. Zum Glück hatte sie mit Ewalt und Shauna Menschen gefunden, die mutig, verzweifelt oder dumm genug waren, Tränke auszuprobieren von denen die Fee selbst nicht so genau wusste, was sie eigentlich bewirkten. Aber sie hatte Shauna gebeten ihr ganz haargenau zu berichten, wie sie sich fühlte nachdem sie den Trank getrunken hatte und wie lange dieses Gefühl anhielt. Sollte die Kriegerin das nachdem sie den Trank getrunken hatte noch können, würde sie wieder etwas mehr wissen. Heute mittag erst waren ihre Augen immer größer geworden, als sie bei Abelina etwas entdeckt hatte, was sie noch nicht kannte. Eigentlich war es nicht nur ein Etwas, sondern sogar zwei Etwasse. Am liebsten hätte sie beide Dinge sofort an sich gerissen, doch Abelina wollte natürlich zuerst wieder diese langweiligen Münzen haben und wie so oft, hatte die Fee nicht genug davon bei sich. Wenn man die Fee kannte und wusste, was mit diesen beiden Etwassen hergestellt werden konnte, hätte wohl niemand der noch bei klarem Verstand war zugelassen, das sich beide Etwasse in ihrem Besitz befinden würden und hätte sie Luna bereits getroffen, würde diese wohl auch kein Auge zu machen, bevor sie der Fee nicht sämtliche Flaschen die diese bei sich trug abgenommen und weggeschlossen hätte. Wie ein kleines Kind war sie zu Kiana gerannt und hatte Münzen aus ihrer Kiste gesammelt, nach oben gebracht und war wieder hinuntergelaufen, solange bis Abelina zufrieden genickt hatte und ihr die Etwasse, es handelte sich um Schwefel- und Vulkanasche, überließ. Fröhlich vor sich hin kichernd hatte sie überlegt was sie damit machen würde. Nun eigentlich war vollkommen klar was sie damit machen würde. Zuerst einmal musste sie beide Dinge einzeln in ein Feuer werfen, aber aus irgendeinem Grund schlug ihr Herz viel schneller als sonst. Sie wusste diese beiden Dinge hatten etwas mit Krach zu tun. Also ging sie frisch ran ans Werk und entzündete die Kerze ihres Erhitzungsgestells. Zuerst zerrieb sie etwas Schwefelasche und ließ eine Priese davon in die Kerzenflamme rieseln. Anschließend wiederholte sie das ganze noch einmal mit der Vulkanasche. Aber eigentlich wusste sie schon, das erst etwas wirklich interessantes geschehen würde, wenn sie beides zusammenmischte. Wenn sie sich doch nur daran erinnern würde wie viel sie wovon brauchte. Seufzend dachte sie über die Möglichkeiten nach, denn sie hatte nicht genug um einfach den ganzen Mörser zu füllen und in die Mischschale zu werfen, also musste sie kleinere Mengen verwenden und das bedeutete die Waage zu verwenden. Dieses dämliche Ding, das immer so schnell hin und her pendelte, wenn sie nicht ganz vorsichtig wenig von dem hinzufügte oder wegnahm, was sie gerade brauchte. Sie hasste die Waage mindestens so sehr wie den Mund halten zu müssen, wenn nicht sogar noch etwas mehr. Sie probierte verschiedenste Mischungen der beiden Aschen aus. War es Glück oder sogar geplant, dass sie logisch dabei vorging, anstatt einfach wild durcheinander die Mischverhältnisse zu verändern? Irgendwann hatte sie das Ergebniss, welches sie aus irgendeinem Grund erwartet hatte. Das Verhältnis stimmte und sie hatte angereicherten Schwefel in ihrer Mischschale, von dem die erste Priese natürlich umgehend in eine Kerzenframme gerieselt werden musste. Doch nun da sie diesen vor sich liegen hatte, formten ihre Lippen ein großes O. Die Fee erinnerte sich. "Krachtränke! Ich erinnnere mich an Krachtränke!", schrie sie aufgebracht durch das ganze Zunfthaus. "Das muss ich Luna erzählen, ich erinnere mich an Krachtränke!" Spätestens jetzt dürfte jedem Menschen, der wusste das aus angereicherterm Schwefel explosive Gemische hergestellt werden konnten klar sein, dass dieser Ausbruch der Freude eher ein Anlass für Panik und kalte Angstschweißausbrüche sein sollte. "Krach...", sie wollte gerade wieder entzückt schreien, als ihr noch etwas anderes einfiel, wofür man diesen Schwefel noch verwenden konnte. Eine Flüssigkeit, die andere Dinge aufzulösen vermochte und was wohl geschehen würde, wenn sie diese in ein großes Feuer goss? Eine Kerzenflamme würde wohl unweigerlich ausgehen, aber sie könnte die Säure natürlich auch einfach nur erhitzen. Den Gedanken würde sie sich für ein anderes mal aufheben. Natürlich war es wichtiger die Säure zuerst einmal in ein Feuer zu gießen das groß genug war, dass es nicht sofort verlosch um herauszufinden was geschah, wenn Säure in ein brennendes Feuer gegossen wurde. Das Feuer am Strand vor der Stadt bot sich doch geradewegs dafür an und lag außerdem fast auf dem Weg zu Lunas Hof...
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Früh war die junge Frau aus dem Gasthaus aufgebrochen. So gut wie in der letzten Nacht hatte sie lange nicht mehr geschlafen und gegessen hatte sie mindestens genauso lange nichts mehr. Woran musste sie gleich noch wieder denken, achja sie wollte sich das Feld ansehen, von dem Luna gesagt hatte, dass sie es bestellen würde. Überraschender weise schloss sie die Tür leise hinter sich, war es draußen doch noch dunkel und andere Menschen würden sicherlich noch schlafen. Die Laterne spendete nur spärlich genug Licht um nicht über den nächsten Ast zu stolpern, vom Feld selbst sah sie also nicht sonderlich viel, aber sie hatte ja noch etwas anderes versprochen, dafür das sie auf den Kissen vor dem Kamin schlafen durfte. Also marschierte sie so wie jeden morgen los und suchte die umliegenden Wiesen nach Dingen ab, die sie kannte oder auch nicht kannte und noch in ein Feuer werfen wollte und natürlich die Beeren oder Bären, welche sie Luna mitbringen wollte. Auf dem Weg zurück in die Stadt, kam sie erneut beim Gasthaus vorbei, öffnete leise die Tür und stapelte all die Beeren, welche sie gefunden hatte zu einem instabilen Berg auf dem Tisch auf. Eine leichte Erschütterung des Tisches, oder eine falsche Berührung der Beeren, und sie würden sich wohl über den Tisch und Boden verteilen. Fröhlich kichernd wendete die Feuerfee sich ab, griff nach ihrer Laterne, stieß dabei einmal an den Tisch und schlenderte zur Tür, die sie zwar leise öffnete, dann aber einfach hinter sich zufallen ließ. Die Sonne war schließlich schon aufgegangen und sie war wach.
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